Turbulenzen im kleinen Fürstentum Liechtenstein rund um den Staatsrundfunk. Diesen Sonntag stimmt die Bevölkerung darüber ab, ob der öffentlich-rechtliche Radiosender des kleinen Landes privatisiert werden soll. Dies käme einer Abschaffung des eigenen Radiosenders gleich.
Was ist Radio Liechtenstein?
Das gerade einmal 160 km² große Fürstentum Liechtenstein wurde lange Zeit aus der Schweiz mit Radio und Fernsehen versorgt. Radio L, so der ursprüngliche Name des Senders, wurde 1995 als Privatstation gegründet. 2004 wurde daraus ein öffentlich-rechtlicher Sender und nennt sich seit dem Radio Liechtenstein. Einen eigenen Fernsehsender hat das Land übrigens nicht.
Radio Liechtenstein wird im eigenen Land auf UKW und in der angrenzenden Region in der Schweiz auch über DAB+ verbreitet. Zu hören ist der Sender auch in Teilen des österreichischen Vorarlbergs. Im Sendegebiet erfreut sich Radio Liechtenstein großer Beliebtheit.
Warum gibt es nun eine Volksabstimmung?
Es ist Tatsache, dass Radio Liechtenstein ob seiner Lage mehr Hörer im Ausland, als im eigenen Land hat. Dem entsprechend, ist auch das Programm auf das Verbreitungsgebiet abgestimmt.
Insbesondere die politische Opposition im Lande findet, dass der Liechtensteiner Rundfunk zu wenig auf das eigene Land ausgerichtet sei. Dem entsprechend hat der Sender bereits während der letzten Monate inhaltliche, organisatorische und personelle Anpassungen vorgenommen und auch schon erfolgreich umgesetzt.
Dennoch erreichte die Partei „Demokraten pro Liechtenstein“ die notwendige Unterschriftenzahl für die Abhaltung eines Volksbegehrens zur Aufhebung des Gesetzes über den Liechtensteiner Rundfunk.
Was passiert?
Wie es mit dem Liechtensteiner Rundfnk weiter geht, entscheidet sich am 27. Oktober. Tatsache ist, dass die politische Opposition den Sender abschaffen will. Der Koalitionspartner der Regierung im Lande favorisiert dessen Privatisierung. Die größte politische Partei im Lande, die „Fortschrittliche Bürgerpartei“ will einen Neuanfang des Senders auf öffentlich-rechtlicher Grundlage.
Wir werden berichten, wie es mit Radio Liechtenstein weitergehen wird.
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