Höchstspannungsleitungen sorgen dafür, dass Strom überall verfügbar ist. Immer mehr auf See gewonnener Windstrom macht neue Leitungen nötig. Welche, steht im neuen Plan der Netzbetreiber. Jetzt wurde er bestätigt. Die Betreiber hoffen, dass er schnell Gesetz wird.
Die vier für die deutschen Stromautobahnen zuständigen Unternehmen haben die Politik aufgefordert, noch in diesem Jahr ein neues Gesetz zum Netzausbau zu verabschieden. Anlass ist die am Freitag veröffentlichte weitgehende Bestätigung des vor einem Jahr vorgelegten neuen Netzentwicklungsplans (NEP) der vier Übertragungsnetzbetreiber durch die Bundesnetzagentur.
„Den Fahrplan für den Ausbau erneuerbarer Energien hat die neue Bundesregierung noch einmal deutlich beschleunigt“, erklärten die Unternehmen. „Deswegen müssen die nun bestätigten Projekte möglichst schnell (schon 2022) im Bundesbedarfsplan verankert werden.“ Zudem müsse der jetzt bestätigte NEP zügig weiterentwickelt werden.
Der NEP Strom wird alle zwei Jahre überarbeitet. Er beschreibt den langfristigen Bedarf für die Entwicklung des Höchstspannungsnetzes. Die Umsetzung der Projekte wird anschließend im Bundesbedarfsplan gesetzlich verankert. Der jüngste wurde 2021 verabschiedet.
Der neue NEP reicht von 2021 bis 2035. Er umfasst im Vergleich zum geltenden Bundesbedarfsplan rund 1.000 Kilometer zusätzliche Trassen sowie Verstärkungen bereits bestehender Verbindungen. „Mit der Umsetzung dieser Infrastrukturprojekte wird die Voraussetzung dafür geschaffen, dass immer mehr Strom aus erneuerbarer Energie ins Netz eingespeist und transportiert werden kann“, hieß es von den Betreibern.
Durch die Netzagentur bestätigt wurden unter anderem zwei zusätzliche Höchstspannungs-Leitungskorridore. Einer verläuft zwischen Rastede (Niedersachsen) und Bürstadt (Hessen). Eine weitere Verbindung ist zwischen Heide (Schleswig-Holstein) und Klein Rogahn (Mecklenburg-Vorpommern) zu errichten. „Auf diese Weise werden bestehende Transportkapazitäten sinnvoll ergänzt, um Windstrom von See und aus Norddeutschland zu den südlicher gelegenen Verbrauchszentren zu transportieren, wo Bedarf besteht“, teilte die Bundesnetzagentur mit.
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