Der Streik bei ARD-Anstalten, ZDF und Beitragsservice für Tarif-Erhöhungen wird intensiviert. Mit streikbedingten Programmausfällen ist deutschlandweit zu rechnen.
Die Mediengewerkschaft VRFF hat aufgrund der seit Monaten stockenden Tarif-Verhandlungen im öffentlich-rechtlichen Rundfunk vom heutigen Mittwoch (25. September) bis Freitag (27. Setpember) bundesweit zum Streik aufgerufen. Je nach Rundfunk-Haus wird zu unterschiedlichen Zeiten die Arbeit niedergelegt werden. Beim Beitragservice kommt es somit seit 6 Uhr heute früh zu Ausfällen in der Sachbearbeitung.
In Hamburg ist der NDR-Sender Billwerder-Moorfleet seit 2 Uhr nicht mehr besetzt; über ihn werden auch Deutschlandfunk und Radio HH verbreitet. Störungen im automatisierten Sendebetrieb werden daher seit der Nacht nicht mehr behoben. Beim WDR entfielen bereits die Regionalnachrichten der Lokalzeit Aachen. In allen Programmen, auch von SWR und ZDF, muss immer wieder auf unterschiedlichen Kanälen mit Ausfällen gerechnet werden.
Streik bei ARD und ZDF soll noch weiter intensiviert werden
In vielen Standorten rufen zeitgleich mit der VRFF die Gewerkschaften ver.di, DJV und die Orchester-Gewerkschaft unisono zu Arbeitsniederlegungen auf.
„Im öffentlichen Dienst, den die Arbeitsgeber im ÖRR stets als Messlatte für tarifliche Erhöhungen in den Medienhäusern genommen haben, wurde im vergangenen Jahr ein Tarifvolumen von rund 11 Prozent abgeschlossen. Wenn der öffentliche Dienst stets die Referenz ist, dann muss er es auch jetzt sein“, so Christian Gesch, Vorsitzender der VRFF-Bundestarifkommission.
„Die Beschäftigten bei ARD und ZDF haben schon in den vergangenen Jahren mehrfach Reallohnverluste hinnehmen müssen, weil die tariflichen Steigerungen weit unter der Inflationsrate geblieben sind“, so Gesch weiter.
„Es kann nicht sein, dass wir Jahr für Jahr von den Lohnentwicklungen in Deutschland entkoppelt werden. Kein Wunder, dass bei den niedrigen Gehältern bei ARD und ZDF sich keiner mehr auf Stellen bewirbt. Diese Lohnverluste führen nicht nur dazu, dass mittlerweile alle Landesrundfunk-Anstalten keine Fachkräfte mehr bekommen, sondern diese sogar massiv abgeworben werden. Wenn dem nicht entgegengewirkt wird, steht dem ÖRR eine schwierige Zukunft bevor.“
Die Tarifverhandlungen stünden in mehreren Häusern kurz vor dem Scheitern. „Wir geben nicht nach, bis angemessene Angebote auf dem Tisch liegen,“ bekräftigt Gesch.
Quelle: VRFF
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