RBB: Ohne höheren Rundfunkbeitrag droht neue Sparrunde

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RBB-Interimsintendantin Katrin Vernau
RBB-Interimsintendantin Katrin Vernau. © WDR/Annika Fußwinkel

Ohne Erhöhung des Rundfunkbeitrags ab 2025 sieht die RBB-Interims-Chefin Katrin Vernau den krisengeschüttelten ARD-Sender zu einer weiteren Sparrunde gezwungen.

„Wenn wir in der nächsten Beitragsperiode erst mal auf eine Beitragsanpassung warten müssten, dann haben wir einen erheblichen Druck im Budget“, sagte die 50-Jährige der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. Dann müsste man demnach alle Preissteigerungen im Budget abfangen. „Das heißt, wir müssten unweigerlich die nächste Sparrunde einläuten.“

Vernau wird demnächst wieder zum Westdeutschen Rundfunk (WDR) als Verwaltungsdirektorin zurückkehren. Die Managerin hatte den Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) im vergangenen Herbst interimsmäßig übernommen, nachdem der Sender in eine tiefe Krise gestürzt war rund um Vorwürfe der Vetternwirtschaft und der Verschwendung gegen die fristlos entlassene Intendantin Patrica Schlesinger und den zurückgetretenen Chefkontrolleur Wolf-Dieter Wolf. Die unabhängige Finanzkommission KEF prüft derzeit die Planungen der Öffentlich-Rechtlichen und wird den Bundesländern, die in der Sache das letzte Wort haben, die künftige Höhe des Rundfunkbeitrags empfehlen. Zurzeit liegt der Beitrag bei monatlich 18,36 Euro.

RBB: Keine Tarifsteigerung ohne höheren Beitrag

Vernau sagte der dpa: „Zwischen der Bewilligung unseres bei der KEF angemeldeten Finanzbedarfs und der Fortschreibung der heutigen Beitragshöhe liegen für den RBB 150 Millionen Euro. Anders gesagt: Wenn wir den bei der KEF angemeldeten Betrag bekommen, dann haben wir als RBB 150 Millionen Euro mehr in der gesamten nächsten Beitragsperiode 2025-2028.“ Die Gesamterträge des RBB lagen im Jahr 2022 bei rund 445 Millionen Euro.

Die Interims-Chefin, die bereits eine Sparrunde von 49 Millionen Euro angeschoben hat, ist überzeugt: „Wenn keine Beitragsanpassung kommt, kann man auch keine Tarifsteigerung machen.“ Derzeit laufen noch zähe Tarifverhandlungen. Es gab mehrmals Protest von Mitarbeitenden, der sich zum Teil auch auf das TV- und Radio-Programm auswirkte.

Vernaus Nachfolgerin ist Ulrike Demmer, die im Juni zur Intendantin gewählt wurde. Wann die Journalistin und ehemalige stellvertretende Sprecherin der schwarz-roten Bundesregierung genau beginnt, ist noch unklar. Vernaus RBB-Engagement endet spätestens am 14. September. RBB-Verwaltungsratschef Benjamin Ehlers stellte auf dpa-Anfrage den 1. September für Demmers Start in Aussicht.

Text: dpa/ Redaktion: JN

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  • df-katrin-vernau: ARD-Foto
41 Kommentare im Forum
  1. Muss ich meinem Arbeitgeber auch mal verklickern. Ohne mehr Gehalt droht Leistungsverlust. Da kann ich wohl nur noch bis 14:00 Uhr bleiben...
  2. Man könnte schon sparen, wenn man mir nicht alle 3 Monate eine Quartalsrechnung zuschickt. Sind jedes Mal Portokosten und natürlich die Verschwendung von Ressourcen (Briefpapier, Druckertinte).
  3. Mal an die eigene Nase fassen. Hättest du eine Einzugsgenehmigung erteilt, gäbe es überhaupt keine Rechnung.
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