Sind Tagesschau24 und Phoenix zu ähnlich? Mitglieder des ZDF-Kontrollgremiums Fernsehrat haben sich für eine deutlichere Programm-Abgrenzung der Nachrichtensender ausgesprochen.
Die Vorsitzende des Programmausschusses Partnerprogramme, Claudia Conen, sagte am Freitag in der ZDF-Fernsehratssitzung zum Phoenix-Programm, eine Sorge treibe den Ausschuss jetzt schon wiederholt um: „Das ist die fehlende Abgrenzung zu Tagesschau24.“ Man sorge sich, ob und inwieweit sich diese zwei öffentlich-rechtlichen Formate gegenseitig „kannibalisieren“ könnten. Conen ergänzte: „Wünschenswert wäre hier eine wirklich gute funktionierende Kooperation und auf beiden Seiten dann eine Profilschärfung.“
Tagesschau24 und Phoenix – wie unterscheiden sie sich?
Phoenix ist ein Gemeinschaftsprogramm von ARD und ZDF, unter anderem bekannt für die ausführliche Übertragung von Bundestagsdebatten und Parteitagen. Anfang 2022 hatte die ARD den Ausbau ihres bestehenden Sparten-Nachrichtenkanals Tagesschau24 bekanntgemacht und seither Newsstrecken verstärkt. Der Ausbau war im öffentlichen Diskurs auch begleitet von der Frage, wie genau sich die beiden Sender unterscheiden.
ZDF-Intendant verteidigt Phoenix als wichtiges Angebot für die Demokratie
Vor dem ZDF-Fernsehrat betonte ZDF-Intendant Himmler, Phoenix stärke die parlamentarische Berichterstattung. Der Kanal werde „vom Publikum zu Recht als der deutsche Parlamentssender wahrgenommen. Er zeigt, wie eine lebendige Demokratie funktioniert. Unverstellt, direkt und glaubwürdig. In Zeiten von Fake News und gesellschaftlichen Krisen ist das wichtiger denn je“.
Der ZDF-Fernsehrat ist ein Kontrollgremium des Mainzers Senders. Er hat vor allem die Programmarbeit des Medienhauses im Blick. Er setzt sich aus Vertretern unterschiedlicher gesellschaftlicher Gruppen zusammen, auch Politiker sind in dem Rat vertreten.
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