Ministerpräsidenten uneins bei Rundfunkbeitrag

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Rundfunkbeitrag
© Auerbach Verlag

Die Ministerpräsidenten der Länder tagen aktuell in Leipzig. Beim großen Thema Rundfunkfinanzierung liegen die Positionen zum Auftakt weit auseinander.

Ob sich die Regierungschefs bei der Ministerpräsidenten-Konferenz auf eine Erhöhung des Rundfunkbeitrags einigen können, erscheint mehr als fraglich. Die Beratungen begannen am Donnerstag und sollen am Freitag fortgesetzt werden.

Zwischen manchen Ministerpräsidenten klaffen riesige Lücken beim Thema Rundfunkbeitrag

Vor allem bei der Frage nach der Höhe des Rundfunkbeitrags zeichnete sich keine schnelle Lösung ab. Auf dem Tisch liegt eine Anhebung um 58 Cent auf monatlich 18,94 Euro ab Januar.

Der niedersächsische Ministerpräsident Weil betonte zwar ein breites Einvernehmen über die Notwendigkeit einer Reform des öffentlich-rechtlichen Rundfunks und zeigte sich optimistisch, dass die Länder hier einstimmig entscheiden werden. Schwieriger sei jedoch die Einigung bei dem Rundfunkbeitrag, den er als „echte Denksportaufgabe“ bezeichnete.

Während Länder mit großen Rundfunkanstalten sich gegen höhere Rundfunkbeiträge aussprachen, wiesen Bundesländer mit kleinen Sendeanstalten wie dem Saarländischen Rundfunk auf die Notwendigkeit von Finanzierungsmitteln hin.

Musiker protestieren gegen geplante Kürzungen

Mit einer Mahnwache unter anderem in Form eines Bach-Chorals warnten rund 100 Musikerinnen und Musiker in Leipzig vor Kürzungen im öffentlich-rechtlichen Rundfunk. Sie wendeten sich insbesondere gegen die geplante Zusammenlegung der Fernsehsender 3sat und Arte. Laut Musik- und Orchestervereinigung intonierten sie unter anderem den Bach-Choral „Aus tiefer Not schrei ich zu dir“.

Die Kampagnenorganisation Campact kündigte an am Freitag in Leipzig zu protestieren. „Der öffentlich-rechtliche Rundfunk muss reformiert werden, ohne unabhängigen Bildungs- und Informationsangeboten den Garaus zu machen“, erklärte die geschäftsführende Campact-Vorständin Astrid Deilmann. Die Pläne, über die die Regierungschefs beraten, seien aber keine Reform, sondern könnten zur Streichung von bis zu 5 Fernsehkanälen und 16 Radiosendern führen – ohne große Ersparnisse zu erzielen.

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74 Kommentare im Forum
  1. Am besten wähle wohl eine geregelte Inflationsanpassung. Wozu gibt es eine KEF, wenn dann erst einzelne Ministerpräsidenten es - ohne Qualifikation - besser zu wissen meinen.
  2. Die KEF Mitglieder werden durch die Bundesländer, je Land eine(r), bestimmt. Die Chef's der Länder sind die MP, also sticht Ober Unter und wer letztendlich mehr Qualifikation hat, wäre noch zu beweisen.
  3. Super Blickwinkel. Steht die fpö, da wo sie steht, auch wegen des orf oder ist das völlig unabhängig? Gerade den ungeliebten Haushalts-Beitrag in AT zu übernehmen, so richtig clever klang das nicht. Zu unserer MP-Konferenz und deren überfetteten politiknahen Stiefkind, dem örR: Nicht die nächste Erhöhung ist das Problem. Es sind die 18 monatlichen Dukaten zuvor, die heute in Depublizierungen münden. Ob alpha und one eingestellt werden, das ist auch monetär noch nicht mal der sprichwörtliche Tropfen.
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