MDR zieht Tarifvertrag dem Ausbau von DAB Plus vor

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MDR Gebäude, © MDR/Martin Jehnichen
© MDR/Martin Jehnichen

Der Mitteldeutsche Rundfunk (MDR) tastet trotz der ausgebliebenen Erhöhung des Rundfunkbeitrags den laufenden Tarifvertrag nicht an.

MDR-Intendantin Karola Wille teilte am Montag auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit: „Der MDR hat entschieden, die mit den Gewerkschaften vereinbarte Tarifsteigerung von 1,7 Prozent zum 1. April 2021 umzusetzen.“ Damit verzichtet der öffentlich-rechtliche Sender auf ein Sonderkündigungsrecht. Stattdessen will der MDR mit den Gewerkschaften zeitnah Tarifvertrag-Verhandlungen über crossmediale Tätigkeiten in freier Mitarbeit aufnehmen. Es soll auch Gespräche zu weiteren Tarifthemen geben.

Die ARD-Anstalt, deren Sendegebiet sich über Sachsen-Anhalt, Sachsen und Thüringen erstreckt, spart nun zunächst an anderen Stellen. Intendantin Wille sagte: „Wir werden nun – und das schmerzt besonders – geplante digitale Innovationen zurückstellen. Das betrifft zunächst Investitionen in den Ausbau der digitalen Radioverbreitung über DAB Plus, aber auch den geplanten crossmedialen Umbau in unserer Programmdirektion Halle.“ 

Im Dezember hatte die Regierung von Sachsen-Anhalt entgegen dem Willen aller anderen Bundesländer das Beitragsplus blockiert. ARD, ZDF und Deutschlandradio klagten vor dem Bundesverfassungsgericht. Eil-Anträge wurden vom Gericht abgelehnt, in der Hauptsache gibt es noch keine Entscheidung. Der Rundfunkbeitrag ist die Haupteinnahmequelle für ARD, ZDF und Deutschlandradio.

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  • MDR-Gebaeude-2: © MDR/Martin Jehnichen
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