RTL prescht vor: Diesen Dienstag hat der Privatsender ein neues Format vorgestellt, das prominent platziert Klima-Themen. Die ARD wurde genau zu dieser Maßnahme kürzlich von ebenjener Initiative aufgerufen, die jetzt mit RTL gemeinsame Sache macht.
„Klima vor acht“ heißt diese Projektgruppe. Ihr Ziel ist, dass Klimathemen mit größtmöglicher Reichweite am Vorabend im TV behandelt werden. In einer Mitteilung der Mediengruppe RTL heißt es nun: „Daher sind RTL und die Initiative „Klima vor acht“ in engem Austausch für ein regelmäßiges Format, in dem eine fundierte und zugleich verständliche Klimaberichterstattung im Fokus steht.“ Das neue Format soll im Umfeld von „RTL Aktuell“ zu sehen sein.
Am 22. April, dem internationalen Earth Day, präsentiert Maik Meuser nun ein „Klima Update“. Das Format entstehe in übergreifender Zusammenarbeit der „Stern“-, Geo-, N-TV- sowie RTL- Redaktionen. Die Hauptprogramm-Sendezeit „im Umfeld“ von „RTL Aktuell“ zu finden, scheint aber nicht so einfach zu sein. Festgelegt sind zu diesem Zeitpunkt Ausstrahlungen um 15.40 Uhr und 19.15 Uhr „nur“ bei N-TV. Zudem ist das Klima-Format auch auf „RTL.de“, „ntv.de“, „geo.de“, brigitte.de und „stern.de“ online zu sehen.
RTL kommt ARD bei Zusammenarbeit mit „Klima vor acht“ zuvor
Die ARD hatte ihrerseits schon letzten Herbst zur Forderung von „Klima vor acht“ Stellung bezogen. Gegenüber dem Deutschlandfunk gab der geschäftsführender Redakteur der ARD, Christoph Schmidt zu verstehen, dass in den Formaten der „Viertelstunde vor acht“ – also „Börse vor acht“, „Wissen vor acht“ und „Wetter vor acht“ „der Klimaschutz elementarer Bestandteil“ sei. Viel weiter ist man aber wohl nicht gekommen in dem Austausch zwischen der Initiative und der ARD. Ein offener Brief mit nahezu wiederholtem Grundtenor, wie die Forderung aus dem vergangenen Jahr, rief vergangene Woche das gleiche Echo bei den Öffentlich-Rechtlichen hervor: ebenjenen Verweis auf die bereits bestehenden Formate.
Nun hat „Klima vor acht“ im Privatfernsehen Obhut gefunden. Damit soll aber nicht das Ende der Fahnenstange erreicht sein. So sagt Michael Flammer, erster Vorsitzender von Klima vor acht e.V. in der RTL-Mitteilung, dass es „für uns und unsere Unterstützer:innen ein großer Erfolg [sei], dass mit RTL nun ein erster Fernsehsender unserem Aufruf folgt.“
Die Tür für die ARD scheint also nicht zu zu sein. Den Nimbus, der erste Sender zu sein können, der ein Klimaformat prominent im Hauptprogramm platziert, hat das Erste aber verpasst.