Die Kino-Branche hat die Bund-Länder-Beschlüsse zur Entwicklung der Maßnahmen gegen die Corona-Pandemie als unzureichend kritisiert.
„Letztlich wurde die Wiedereröffnung der Kultur weiter vertagt“, sagte Christian Bräuer von der Arbeitsgemeinschaft Kino – Gilde der dpa am Donnerstag in Berlin.
Aus Sicht des Verbandes der Programmkinos gibt es „einfach viel zu viele offene Fragen“. So seien Auflagen ungeklärt, etwa die Umsetzung von Schnelltests. Zudem sei dies „ein wichtiges Instrument, wenn es um die höhere Auslastung geht“. Wenn im Kino mit Lüftung, Abstand und Maske gesetzt werde müsse, sei dies „doppelt und dreifach gemoppelt“.
Ein Mangel an praktikablen Lösungen
„Kulturelle Teilhabe darf kein Luxusgut sein“, sagte Bräuer. „Es braucht dringend kostenfreie und praktikable Lösungen. Das ist noch offen.“ Zwar bewege sich die Politik auf eine „konsistente Gesamtstrategie aus Impfen, Testen, Hygienemaßnahmen, Kontakt, Verfolgung“ zu, es müsse aber konkreter werden. Eine Öffnung für die Kinos frühestens ab dem 22. März sei kein entlastender Schritt. Auch in Kinos gebe es bereits Zugang über Zeitbuchungen und Kontaktverfolgung.
Schwerer Schlag für die Kinobranche
Für den Verband HDF Kino sagte Vorstand Christine Berg in einer Mitteilung, die Öffnung von Kinos bleibe zeitlich unklar und möglicherweise nicht bundesweit einheitlich. „Dies ist in Anbetracht der wirtschaftlichen Lage der Filmtheater ein schwerer Schlag und eine große Hürde für den Start neuer Filme.“ Der Verband fordert eine schnellere, einheitliche Öffnungsperspektive. Eine Maskenpflicht am Platz sei nicht akzeptabel. „Der Verzehr von Speisen und Getränken während des Kinobesuchs ist für die Filmtheater im nicht staatlich subventionierten Kinobetrieb eine zwingende Voraussetzung, um wirtschaftlich arbeiten zu können“, sagte Berg.
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