
Seit Elon Musk an der Seite von Donald Trump immer wieder für neuen Wirbel sorgt, ist das Vertrauen zum Starlink-Satellitensystem ziemlich in den Keller gerasselt. Brisant wird das Ganze, wenn man weiß, dass auch deutsche Bundesministerien Starlink nutzen. Und zwar in sensiblen Bereichen.
Worum geht es?
Geld ist Macht. Dieses Sprichwort mag für Elon Musk, seines Zeichens derzeit der reichste Mann der Welt, ganz besonders zutreffen. So hat er etwa mit seinem (bislang noch) konkurrenzlosen Starlink-Satellitensystem für Abhängigkeiten gesorgt. Im Großen, Stichwort Ukraine, aber auch im Kleinen.
Wie sicher ist Starlink?
Dass das Starlink-System gut und zuverlässig bei gleichzeitig einfacher Bedienung arbeitet, ist unbestritten. Dass es in naher Zukunft noch besser werden wird, auch nicht. Doch wenn man schaut, wie seit Januar 2025 in den USA demokratische Werte mit Füßen getreten werden, treten zwei grundlegende Fragen in den Fokus.
Erstens: Wie sicher sind die über das Starlink-System übertragene Daten? Kann es sein, dass da jemand in den USA unsere auch sensiblen Daten abgreift, aufzeichnet und verwertet? Die Wahrscheinlichkeit scheint zwar gering zu sein, aber ganz auszuschließen ist sie nicht.
Zweitens: Kann man davon ausgehen, dass einem der Zugang zum Starlink-System nicht kurzerhand abgeschaltet wird? Etwa, weil gewisse Menschen in den USA befinden, dass man gewissen Kreisen oder Ländern, Starlink nicht mehr zur Verfügung stellen will?
Ist es unter solchen Voraussetzungen überhaupt zu verantworten, das Starlink-System weiter zu nutzen? Allem Anschein nach lautet die Frage ja. Alleine deshalb, weil gleichwertige Alternativen aktuell noch rar gesät sind. Starlink kommt insbesondere dort zum Einsatz, wo es an geeigneter Festnetz- und Mobilfunk-Infrastruktur mangelt. Zudem geht es auch um Ausfallssicherheit. Die scheint über Satellit eine bessere zu sein, als über erdgebundene Kommunikationssysteme.
Welche Bundesministerien nutzen Starlink?
Digitale Kommunikation ist angreifbar. Wir alle wissen, dass in verschiedenen Ländern „böse Buben“ sitzen, die daran arbeiten, in unsere Netzwerke einzudringen und für Verwirrung zu sorgen. Immer wieder mal wird bekannt, dass Hacker TV-Sender lahmlegen oder auch dafür sorgen, dass in Konzernen und sogar staatlichen Einrichtungen auf einen Schlag gar nichts mehr geht. Unter solchen Voraussetzungen ist es verständlich, dass man heute immer weniger in Erfahrung bringen kann, wer welche Kommunikationswege, für was auch immer, nutzt. Denn jede dieser Informationen kann dazu dienen, angegriffen zu werden. Dem entsprechend wenig ist auch darüber bekannt, wozu diverse Ministerien Starlink nutzen.
Aus einer am 18. März 2025 veröffentlichten Antwort auf eine parlamentarische Anfrage des CDU-Abgeordneten Matthias Hauer geht hervor, dass die deutsche Bundesregierung in den Ministerien und Bundesbehörden intensiv nutzt. Zu den Anwendern von Starlink zählen die Zentrale Stelle für Informationstechnik im Sicherheitsbereich (ZITiS), das Bundeskriminalamt (BKA), die Bundespolizei und das Bundesamt für Verfassungsschutz (BfV). Weitere Details sind Verschlusssache und unterliegen der Geheimhaltung. Weitere Details gibt die veröffentlichte Antwort nicht preis, da man keine Informationen an Kreise weitergeben will, die diese für Deutschland schadenden Maßnahmen nutzen könnten. Alleine diese Geheimhaltung detaillierter Fakten verrät uns, dass es sich hier um hochsensible Anwendungen handelt.
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