Ein veraltetes Betriebssystem auf Rechnern der Bundesministerien und Bundesbehörden kostet die Regierung in diesem Jahr 800 000 Euro. Da Microsoft seit dem 14. Januar die Software Windows 7 nicht mehr kostenlos unterstützt, muss die Regierung nun für die weitere Nutzung spezielle Updates kaufen.
Das geht aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Grünen-Bundestagsfraktion hervor, über die das „Handelsblatt“ am Dienstag berichtete und die auch der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Die Regierung rechnet demnach auch in den kommenden beiden Jahren mit Kosten in Höhe von mehreren Tausend Euro wegen des alten Betriebssystems.
Betroffen sind 2020 laut der Antwort mindestens 33 000 Computer, auf denen noch die alte Software läuft. Es gebe aber keine „zentrale Übersicht“ über die Umstellung vom alten auf das neue System, heißt es vom Parlamentarischen Staatssekretär Günter Krings (CDU) in der Antwort der Regierung. Fünf der 14 Bundesministerien seien demnach gar nicht aufgelistet. „Die Behörden und Ressorts sind für die zeitgerechte Windows-10-Umstellung nach Auslaufen des Supports von Windows 7 eigenverantwortlich.“
Der Grünen-Fraktionsvize Konstantin von Notz sprach gegenüber dem „Handelsblatt“ von „massiven Versäumnissen“ der Regierung. Neben dem finanziellen Schaden seien die alten IT-Systeme „angesichts eines anhaltend hohen Bedrohungspotentials grob fahrlässig“.
Auch der Steuerzahlerbund kritisierte die Mehrkosten. „Es hapert an einer effektiven ressortübergreifenden Abstimmung, jedes Ministerium werkelt bei der IT für sich allein“, sagte Verbandspräsident Reiner Holznagel dem „Handelsblatt“. Er forderte eine professionelle, einheitliche und effiziente IT der Bundesverwaltung.
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