Corona-App: Betriebskosten werden teurer

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Corona © wladimir1804 - stock.adobe.com
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Für die neue staatliche Corona-App fallen nach dem Start weitere laufende Kosten an.

Für Wartung, Pflege und Betrieb der App und anderer Komponenten veranschlagt der Bund in diesem und im kommenden Jahr rund 45 Millionen Euro. Das geht aus Antworten des Finanzministeriums auf Fragen des Linke-Haushaltsexperten Victor Perli hervor. Demnach entfallen auf die Telekom-Tochter T-Systems 43 Millionen Euro, auf den Softwarekonzern SAP knapp zwei Millionen Euro. Zudem werden für Werbung vorerst 3,5 Millionen Euro angegeben.

Als Kosten für die App-Entwicklung waren von der Bundesregierung bereits rund 20 Millionen Euro genannt worden. Darüber hinaus genannt wurden 2,5 Millionen bis 3,5 Millionen Euro im Monat für die laufenden Betriebskosten, unter anderem für zwei Telefon-Hotlines. 

Perli sagte mit Blick auf die aktuellen Gesamtangaben von mehr als 60 Millionen Euro, Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hätte diese Zahlen gleich nennen sollen. „In Krisenzeiten muss schnell gehandelt werden. Das darf aber nicht zur Intransparenz des Regierungshandelns führen.“ Die Linke fordere eine gesetzliche Regelung für den Einsatz der App, die wirkliche Freiwilligkeit sicherstelle und Restrisiken für einen Datenmissbrauch so gut es geht ausschließe.

Die App war am Dienstag zum Herunterladen auf Smartphones gestartet. Sie soll das Nachverfolgen von Infektionen leichter und schneller machen. Dafür kann sie messen, ob sich Handynutzer über eine längere Zeit näher als etwa zwei Meter gekommen sind. Ist ein Nutzer positiv getestet worden und hat dies in der App geteilt, meldet sie nachträglich anderen Anwendern, dass sie sich in der Nähe eines Infizierten aufgehalten haben. Dann kann man sich testen lassen

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108 Kommentare im Forum
  1. Wer hätte es gedacht, dass die unsinnige Corona-Warn App auch Betriebs- und Wartungskosten verursacht. Das Geld wäre bei den durch die Corona-Hysterie Geschädigten besser angelegt.
  2. Was mich mehr schockiert: So eine App ist prädestiniert dafür, europweit eingesetzt zu werden und dann kann man die auch bitte einmal für Europa entwickeln. Aber nein, jedes Land macht wieder sein eigenes Süppchen. Bei uns werden grob 65 Mio rausgehauen, die Briten haben sogar 240 Mio veranschlagt (!) - für eine simple App. Die ein Startup sicher um das x-fache günstiger erstellt hätte. Frankreich koppelt sich von der Apple/Google-Schnittstelle ab und entwickelt ein serverbasiertes System, welches dann komplett inkompatibel zu den anderen Apps ist. Applaus Applaus Applaus. Aber ja, der Steuerzahler bezahlt die Rechnung für so einen planungsmäßigen Dünnpfiff. Konzerne rechnen sich wieder reich bzw. das ist nichts anderes als verdeckte Subvention. Eine simple App für 65 Mio, deren wichtigste Schnittstelle auch noch von Google und Apple geliefert werden. 65 Mio für bissl Optik. Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen. Ich kiritisiere hier ausschließlich diese Flickschusterei, nicht die Sinnhaftigkeit dieser App. Das muss jeder für sich entscheiden. Der selbe Driss ist auch in anderen Bereichen vorhanden. Bspw. Mobile Banking. Da macht sogar jede Bank, was sie will, statt dass Europa mal ein einheitliches System auf die Beine gestellt bekommt. Da muss man sich nicht wundern, wenn Apple und Google die ganzen Einnahmen einstreichen. Man überlässt ihnen ja das Feld freiwillig. Um hinterher zu jammern, wenn die ihre Regeln nach ihrem Gusto vergeben. Ganz großes Kino.
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