Das Auswärtige Amt ist gegen einen satirischen Twitter-Account vorgegangen, um Verwechslungen mit Posts von Außenministerin Annalena Baerbock zu vermeiden.
Nach der Intervention aus dem Berliner Regierungsviertel ist der Satire-Account Baerbockpress nun ausdrücklich als Parodie gekennzeichnet. „In der Vergangenheit ist es tatsächlich zu Verwechslungen gekommen“, erklärte ein Sprecher des Ministeriums am Montag in Berlin. Ursprünglich sei nämlich kein Unterschied zu Baerbocks offiziellem Twitter-Account erkennbar gewesen.
Der Satire-Account schmückt sich zwar noch immer mit dem gleichen Profilfoto wie der eigentliche Account der Ministerin, trägt nun jedoch den offiziellen Titel „Außenministerin Parody Annalena Baerbock“. Er verspricht etwa seinen rund 50 000 Followern diplomatische Immunität oder versendet Ulk-Nachrichten in holprigem Pseudo-Englisch wie „China want to sell me for stupid, but now I know how the rabbit runs.“
Wer verbirgt sich hinter der Baerbock-Parodie?
Der Sprecher betonte, als Person des öffentlichen Lebens müsse die Ministerin auch Parodie aushalten. In diesem speziellen Fall drohe bei einer Verwechslung jedoch außenpolitischer Schaden, „wenn in eine Krise, die sich zuspitzt, hinein getwittert wird“. Hintergrund ist der jüngste Militärputsch im westafrikanischen Niger, zu dem sich der Satire-Account ebenfalls ironisch geäußert hatte.
Wer sich hinter der Baerbock-Parodie verbirgt, ist unklar. Auch eine Reaktion von Twitter lag zunächst nicht vor. Elon Musk, der Besitzer der Plattform, hatte allerdings schon im vergangenen Jahr angekündigt, dass Fake-Accounts, die sich für andere ausgeben, künftig das Wort „Parodie“ direkt im Namen führen müssen.
Text: dpa/ Redaktion: JN