Die geplante Erhöhung des Rundfunkbeitrags droht aus Sicht der ARD „eine nicht unbedeutende Umverteilung von der ARD zum ZDF und Deutschlandradio“ mit sich zu bringen.
Das sagte der Vorsitzende der Senderkette, Ulrich Wilhelm, in einem Interview der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ (Mittwoch). Er könne einen solchen Vorschlag der Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs der Rundfunkanstalten (KEF) „nicht nachvollziehen“, sagte Wilhelm. „Damit würden die nationalen Angebote zulasten der regionalen gestärkt. Wir brauchen aber beides. Außerdem steigen die Kosten im Medienbereich allgemein, zum Beispiel bei den Programmrechten. Beitragsanpassungen, die nun unterhalb der Inflation bleiben, verringern unseren Spielraum, der Gesellschaft wichtige Dienste anzubieten.“
Unlängst hatte die KEF in einem noch vorläufigen Entwurf eine Anhebung pro Haushalt von derzeit 17,50 Euro auf 18,36 Euro monatlich vorgeschlagen – die endgültige Empfehlung der Kommission wird für Anfang 2020 erwartet. Die KEF erstellt ihren Bericht auf Grundlage des Finanzbedarfs, den die öffentlich-rechtlichen Sender bei der Kommission anmelden. Diese prüft, ob der Bedarf im Einklang mit Grundsätzen von Wirtschaftlichkeit und Sparsamkeit ermittelt worden ist. So ist es im Rundfunkfinanzierungsstaatsvertrag festgehalten. Für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk ist der Rundfunkbeitrag die Haupteinnahmequelle. Die nächste Beitragsperiode dauert von 2021 bis 2024.
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