Neues zur ORF Bombendrohung

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Während der 13 Uhr-Nachrichten informiert der ORF erstmals ausführlich über die an ihn gerichtete Bombendrohung

Das Gelände rund um das ORF Zentrum ist am frühen Morgen wegen einer Bombendrohung abgesperrt worden. Ein Mann war in der Einfahrt vor dem ORF-Zentrum am wiener Küniglberg stehen geblieben und hatte entsprechende Drohungen von sich gegeben.

Der Lenker des Klein-LKWs, ein 53-jähriger Mann, wurde kurz darauf von der Polizei festgenommen. Dieser ist amtsbekannt. Er hatte im Dezember 2024 einen LKW am wiener Heldenplatz abgestellt. Drohungen oder dergleichen wurden damals nicht ausgesprochen. Folglich wurde er wegen einer Verwaltungsübertretung angezeigt. Inzwischen wurde der Mann in eine Justizanstalt überstellt.

Auf den Seitenwänden des Kleinlastwagens hatte der mutmaßliche Täter wirre Textbotschaften gesprüht, wie etwa „Kullmann Wilton Wissen Klimawandel ade“. Wilton Kullmann hat während der 1990er- und 2000er-Jahre mehrere Bücher herausgebracht, mit denen er sich im weiteren Sinne mit esoterischen Themen rund um Erd- und Gehirnstrahlung befasst.

Das Landesamt Staatsschutz und Extremismusbekämpfung ermittelt gegen den Mann. Ersten Erkenntnissen zufolge dürfte er nicht der radikalen Klimaschützer-Szene zuzurechnen ist. Auch ein Naheverhältnis zu rechtsextremen Kreisen ist dem Mann nach derzeitigem Ermittlungsstand nicht nachzuweisen.

Ein 53jähriger hatte seinen Kleinlaster vor dem Haupteingang des ORF-Zentrums gestellt und mit einer Bombe gedroht

Wie gefährdet war der ORF?

Tatsache ist, dass ganz allgemein betrachtet, der öffentlich-rechtliche Rundfunk zur kritischen Infrastruktur zählt. Entsprechend hoch sind auch die Sicherheitskonzepte vor Ort. Wie erste Bilder, gezeigt in der zeit im Bild um 13 Uhr, belegen, hat es der mutmaßliche Täter nicht geschafft, bis auf das ORF-Gelände vorzudringen. Vielmehr hat er mit seinem Kleinlaster die Haupteinfahrt ins ORF-Gelände blockiert. Vom Standort des Wagens sind es jedenfalls an die 28 m zur Ecke des ersten Gebäudes auf dem ORF-Zentrum. Zum Haupteingang in dieses sind es etwas über 100 Meter. Auch die Bereiche in denen die TV- und Radioprogramme inklusive Studios untergebracht sind, befinden sich weit weg von diesem Eingang. Abgesehen davon ist die relevante technische Infrastruktur innerhalb des Gebäudekomplexes in einem Hochsicherheitstrakt untergebracht. In diesen gelangt man als potentieller Bösewicht nicht so leicht. Alleine schon deshalb, weil man ihn auf dem rund 7 Hektar großen, weitgehend verbauten Gelände erst einmal finden muss.

Die während der frühen Morgenstunden bemerkten Einschränkungen im Programmablauf dürften in erster Linie deshalb entstanden sein, weil es dem diensthabenden Personal, also auch Moderatoren, nicht möglich war, wegen der aus Sicherheitsgründen erfolgten Absperrungen auf das ORF-Gelände zu gelangen.

Am Ende kann man sagen, dass der ORF an diesem Dienstag noch einmal Glück gehabt hat. Der Vorfall hätte auch ganz anders ausgehen können. Die Geschehnisse vermitteln uns aber, mit welchen Gefahrensituationen heutzutage zu rechnen ist. Nicht nur in Wien, sondern überall!

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