Pay-TV wächst – und das deutlich schneller, als alle anderen Segmente der TV-Branche. So konnten die mit Bezahlfernsehen generierten Umsätze im vergangenen Jahr um mehr als zehn Prozent auf über 2 Milliarden Euro gesteigert werden. 2014 sollen die Erlöse weiter klettern.
Vor einigen Jahren galt Pay-TV hierzulande noch als unattraktive Baustelle, ein schwieriger Markt, auf dem sich in Deutschland wohl niemals Geld verdienen lässt. Doch seither hat sich in dem Segment der Fernsehwelt einiges getan: Das Interesse seitens der Konsumenten steigt, die Anbieter mehren sich und die Umsätze steigen. Mittlerweile hat sich das Pay-TV sogar zum stärksten Wachstumstreiber der Branche entwickelt, wie aus den jüngst veröffentlichten Zahlen des Verbandes Privater Rundfunk und Telemedien (VPRT) hervorgeht.
In der am Dienstag vorgestellten Eigen-Studie („Pay-TV in Deutschland 2014“) hat der Verband die Pay-TV- und Paid-Video-on-Demand-Umsätze in Deutschland im vergangenen Jahr unter die Lupe genommen und gleichzeitig eine Prognose für 2014 gewagt. Laut diesen Zahlen gedeiht das Bezahlfernsehen prächtig: So konnte 2013 der mit Pay-TV erzielte Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um 11,4 Prozent auf 2,05 Millionen Euro anwachsen. Damit hat das Bezahlfernsehenerstmals die 2-Milliarden-Euro-Hürde überwunden. Bezogen auf den gesamtendeutschsprachigen Raum registrierte der VPRT sogar Umsätze von rund 2,2 Milliarden Euro.
Laut den Berechnungen der Studie soll dieser Trend 2014 nicht nur anhalten, sondern sich sogar verstärken. So werden für 2014 Umsätze von 2,3 Milliarden Euro in Deutschland erwartet. Das vom VPRT damit prognostizierte Wachstum würde bei 15 Prozent liegen. Im deutschsprachigen Raum sollen rund 2,5 Milliarden Euro erlöst werden.
Möglich machten dies vor allem auch die signifikant gestiegenen Abonnentenzahlen, wie es von Seiten des VPRT hieß. So haben sich die Kunden-Zahlen in den vergangenen fünf Jahren verdoppelt, sodass Ende 2013 bundesweit 6,4 Millionen Abonnenten gezählt werden konnten. Im gesamten deutschsprachigen Raum waren es bereits rund 7,1 Millionen.
„Für die kommenden Jahre erwarten wir eine anhaltende Wachstums- und Innovationsdynamik im Pay-TV- und Paid-VoD-Segment, ebenso wie im Bereich der werbefinanzierten TV- und VoD-Angebote. Damit könnten wir auch in Deutschland vor einem neuen goldenen TV-Zeitalter stehen“, so Frank Giersberg, Leiter Marktentwicklung im VPRT. Pay-TV überzeuge die Zuschauer dabei vor allem durch hochwertige Inhalte, Exklusivität, Vielfalt, Innovationen und Kreativität. Und das lassen sich die Anbieter auch einiges kosten: So wurden 2013 nach Schätzungen des VPRT rund 800 Millionen Euro ins Programm investiert.
Neben den reinen Inhalten gelte es aber auch die technischen Bedürfnisse der Nutzer zu befriedigen. Marco de Ruiter, Geschäftsführer Fox International Channels, sieht auch im Theme Schnelligkeit einen wichtigen Faktor. „Das stärkste Asset sind dabei globale Premieren, das heißt Programme zur nächstmöglichen Primetime nach der Weltpremiere im deutschsprachigen Raum anzubieten, und zwar auf Deutsch und Englisch“
Die Studie „beweist, dass Pay-TV nicht nur in Deutschland angekommen ist, sondern nachhaltig wächst“, so Sabine Christmann von Sky Deutschland, die als Vorsitzende des Arbeitskreises Digital Pay-TV im VPRT tätig ist. Die Branche ist sich dabei einig, dass dieser Trend anhalten wird. Hannes Heyelmann, Geschäftsführer Turner Broadcasting System im deutschsprachigen Raum, Benelux, Mittel-/Osteuropa und Russland, ist davon überzeugt, dass man bis 2020 mehr als 10 Millionen Kunden im deutschsprachigen Raum zählen könne. Katharina Behrends, Geschäftsführerin NBC Universal Global Networks Deutschland, glaubt sogar, „dass in wenigen Jahren jeder dritte Zuschauer ein Pay-TV-Abonnent sein wird.“[fm]
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