Die Internationale Fernmeldeunion (ITU) hat zwei verschiedene Standards für das zukünftige HDTV-Format Ultra High Definition Television (UHDTV) vorgeschlagen. Die Auflösungen 4K und 8K sollen demnach beide unter dem Label zusammengefasst werden.
Wie die ITU aktuell mitteilte, hat die Sonderorganisation der Vereinten Nationen in Zusammenarbeit mit TV-Herstellern, Rundfunkanbietern und Aufsichtsbehörden in der vergangenen Woche Standards für das TV-Format UHDTV ausgearbeitet und diese den zuständigen Behörden zur Bestätigung vorgeschlagen. Dabei sollen die beiden Auflösungen 3840 x 2160 (4K) und 7680 x 4320 (8K) unter dem Label zusammengefasst werden, obwohl zwischen beiden Auflösungen ein gewaltiger Qualitätsunterschied liegen wird. Immerhin entspricht eine Auflösung von 4K rund 8 Megapixeln, während 8K mit etwa 32 Megapixeln eine gleich viermal so hohe Auflösung bedeuten würde.
Damit wird deutlich, dass die ITU bei der Festlegung des Standards einen ähnlichen Weg einschlägt, wie dies vor einigen Jahren bereits beim HD-Standard geschehen ist. Bereits damals wurden die Auflösungen 1280×720 (720p) und 1920×1080 (1080p) unter einer Bezeichnung zusammengefasst, was zu einiger Verwirrung bei den TV-Käufern geführt hat.
Ein Vorgehen, dass bei der Festlegung eines UHDTV-Standards für die TV-Hersteller durchaus Methode haben könnte. Denn während Toshiba mit dem brillenlosen 3D-Fernseher 55ZL2 zumindest theoretisch bereits eine Auflösung von 3840 x 2160 Bildpunkten anbietet und andere Hersteller bald nachziehen wollen, sind Displays mit Auflösungen von 7680 x 4320 für den Massenmarkt derzeit noch ferne Zukunftsmusik. Auch weil eine Übertragung von 8K-Fernsehsignalen mit den derzeit verfügbaren Bandbreiten gar nicht möglich ist, rechnen Experten mit einer Verbreitung frühestens in acht bis zehn Jahren.
Die Zusammenfassung der Auflösungen 4K und 8K unter dem UHDTV-Standard würde es den TV-Herstellern jedoch erlauben, ihre Geräte schon in naher Zukunft mit dem Label UHDTV zu verkaufen. Ob die derzeitigen Vorschläge der ITU bei einer endgültigen Festlegung des UHDTV-Standards berücksichtigt werden, ist allerdings noch nicht absehbar.
Der japanische Sender NHK hatte unter anderem auf der Fachmesse IBC 2011 das mit 33 Millionen Bildpunkten arbeitende Format in der 8K- Auflösung von 7680 x 4320 Pixeln demonstriert. Für die OlympischenSommerspiele 2012 in London plant die BBC mehrere Public Viewings in UHDTV. Auf der IFA 2011 präsentierte Sharp den Prototypen des weltweit ersten Bildschirms mit Super Hi-Vision. [ps]
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