Zwei Gerichte entscheiden zugunsten des Fernsehens

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Das Landgericht Hamburg lehnt die Klage eines Ex-Schülers der Odenwaldschule ab. Der TV-Film „Die Auserwählten“ darf damit weiter gezeigt werden. Das Landgericht Aachen gibt den Weg frei für die Verfilmung des Gladbecker Geiseldramas.

Das Landgericht Hamburg hat die Klage eines ehemaligen Schülers der Odenwaldschule gegen die Verfilmung des Missbrauchskandals zurückgewiesen. Ein Gerichtssprecher bestätigte am Freitag eine entsprechende Mitteilung des Westdeutschen Rundfunks WDR. Am Donnerstag hatte das Landgericht Aachen einen Antrag des inhaftierten Geiselnehmers Hans-Jürgen Rösner auf einstweilige Verfügung zurückgewiesen. Er hatte versucht, auf diesem Weg einen Film über das Gladbecker Geiseldrama von 1988 zu verhindern.
 
Rösners Persönlichkeitsrechte seien zwar erheblich betroffen, erläuterte Gerichtssprecher Daniel Kurth am Freitag. Sie müssten nach Ansicht der Richter aber zurückstehen hinter den Grundrechten der Meinungs-, Rundfunk-, Presse- und Kunstfreiheit. Rösners Anwalt kündigte Beschwerde gegen die Entscheidung an.

Im Fall vor dem Landgericht Hamburg hatte der Kläger verlangt, dem WDR und einer Tochter der Deutschen Filmgesellschaft zu untersagen, die Filmszenen mit Frank Hoffmann (Filmfigur, gespielt von Leon Seidel) in dem Drama „Die Auserwählten“ nicht mehr zu zeigen, sagte der Gerichtssprecher.
 
Dem WDR zufolge kam das Gericht zu dem Schluss, dass eine „schadenersatzbegründende Verletzung von Persönlichkeitsrechten“ nicht vorgelegen habe. Im Vorspann des am 1. Oktober 2014 im Ersten gesendeten Fernsehfilms „Die Auserwählten“ wurde nach WDR-Angaben darauf hingewiesen, dass es sich nicht um die Verfilmung eines persönlichen Einzelschicksals handle.
 
Dennoch glaubten sich zwei ehemalige Odenwald-Schüler in Filmcharakteren wiederzuerkennen und klagten wegen Verletzung ihrer Persönlichkeitsrechte. Eine Klage wurde nun abgelehnt. Der zweite Kläger gab sich mit einer Ergänzung der Texttafel zufrieden, wonach es sich bei einer der Filmfiguren nicht um ihn handle. [dpa]

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