Lokalfernsehen hat stets einen schweren Stand gegen die große überregionale Konkurrenz. In Bayern konnten nun erfreuliche Zuschauerzahlen präsentiert werden, unterstützt durch einen Sonderstatus im Freistaat.
In Bayern laufen nämlich regionale und lokale Fernsehstationen zusätzlich in frühabendlichen Programmfenstern bei den großen Privatsendern RTL und Sat.1. Dieses Verbreitungsprivileg genießen bundesweit nur wenige Lokalsender, vor allem im Süden.
Innerhalb des halbstündigen RTL-Fensters (montags bis freitags ab 18 Uhr) konnte der Marktanteil um ein Fünftel auf 17,1 Prozent vergrößert werden. Damit liegen die Lokalprogramme in dieser Sendezeit sogar vor dem ZDF und dem Ersten Programm der ARD an erster Stelle.
Dies ergab die Funkanalyse Bayern im Auftrag der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien (BLM). Des Weiteren erreichen die bayerischen Lokalsender an einem durchschnittlichen Werktag 870.000 Zuschauer. Davon empfangen 531.000 Zuschauer die Lokalprogramme über Kabel, 316.000 über Satellit und 22.000 über IPTV.
Insgesamt bedeutet das unter der Woche ein Plus von 14.000 Zuschauern bei der Reichweite. Das 30-minütige Fensterprogramm bei Sat.1 ab 17.30 Uhr, kommt auf durchschnittlich 274.000 Zuschauer ab 14 Jahren.
Spitzenreiter in Sachen Tagesreichweite unter den lokalen TV-Stationen ist Regio TV Schwaben mit einem Wert von 19,4 Prozent der Haushalte im Sendegebiet, gefolgt von a.tv – Fernsehen für Augsburg und Schwaben mit 15,3 Prozent.
In absoluten Zahlen ausgedrückt, verschiebt sich diese Statistik jedoch nochmal aufgrund der voneinander abweichenden Einwohnerzahlen der Empfangsbereiche. Geht es danach, liegt Franken Fernsehen (Raum Nürnberg) mit 123.000 Zuschauern am Tag vorn, gefolgt von münchen.tv mit 113.000 und a.tv (Augsburg) mit 108.000. [bey]
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