Die Veranstalter der Medientage München müssen Kritik einstecken. In einem offenen Brief kritisieren mehrere Journalistinnen-Verbände die Zusammensetzung der Diskussionspodien. Dort würden Frauen zu Unrecht so gut wie keine Rolle spielen.
Die Medientage München werden in diesem Jahr vom 22. bis zum 24. Oktober in der bayerischen Landeshauptstadt stattfinden. Doch bereits rund zwei Monate im Vorfeld sorgt der Mediengipfel jetzt für Kritik. Diese kommt in Form eines offenen Briefes von Vertreterinnen der Verbände Chancengleichheit – BJFrau, ProQuote Medien, dem Journalistinnenbund und vom Verein Webgrrls.de. Diese werfen den Veranstaltern eine ungleiche Besetzung der Diskussionspodien vor. Dort würden eindeutig zu viele Männer Platz nehmen.
So würden zur Eröffnungsveranstaltung der Medientage der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Telekom, Timotheus Höttges, und der President von Endemol beyond USA, Will Keenan, die Keynotes halten. Auch der Fernseh-Gipfel, der in diesem Jahr den Mediengipfel ablöst, sei mit den Teilnehmern Lutz Marmor (ARD), Brian Sullivan (Sky Deutschland), Nico Hofmann (UFA Fiction), Christoph Krachten (Mediakraft Networks) und Wolfgang Link (ProSiebenSat.1 TV) klar männerdominiert. Die bayerische Wirtschaftsministerin Ilse Aigner sei die einzige Frau, die im Rahmen der Eröffnungsveranstaltung auftreten würde.
Auch bei der Zusammensetzung der Übrigen Diskussionspodien würde man keine Besserung erwarten, da der Anteil der Podiumsteilnehmerinnen bei den Medientagen München konstant unter 20 Prozent liegen würde. Frauen, so der Vorwurf, würden im Rahmen des Medienkongresses kaum vorkommen. Dabei würden andere Veranstaltungen wie Netzwerk Recherche oder re:publica durchaus zeigen, dass es auch anders geht.
Zum Schluss bieten die Verbände den Veranstaltern der Medientage München an, ihnen bei der Suche nach geeigneten Keynote-Speakerinnen und Disskutantinnen helfen zu zu wollen, sofern diese echtes Interesse hätten. [ps]
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