Der US-Wirtschaftsexperte Dan Rayburn hat sich kritisch über die aktuelle Ultraviolet-Strategie des Hollywoodstudios Paramount geäußert: Es mache keinen Sinn, für digitale Inhalte mehr als 20 Dollar zu verlangen, wenn man die gleichen Filme und Serien auf Blu-ray oder DVD wesentlich günstiger bekomme.
„Glauben Paramounts Manager wirklich, dass Kunden diese hohen Preise zahlen werden?“, fragte der Marktexperte Dan Rayburn am Freitagabend (Ortszeit) in seinem Internetblog. Man müsse bedenken, dass das Studio nicht nur mit klassischen Videotheken sondern mit zahlreichen Onlineanbietern wie Netflix, Amazon und Youtube konkurriere, bei denen man Filmneuheiten teilweise für weniger als zwei Dollar sehen kann. Ähnliche Bedenken hatte bereits im vergangenen Herbst der Medienforscher Richard Greenfield geäußert (DIGITALFERNSEHEN.de berichtete).
Paramount hat in den vergangenen Tagen als erstes Studio damit begonnen, über seine Webseite mehr als 60 Filme für das neue Onlineformat Ultraviolet anzubieten. Titel wie „Paranormal Activity 3“ oder „The Fighter“ schlagen mit 22,99 Dollar (17,05 Euro) zu Buche. Es sei nicht nachzuvollziehen, wie das Studio diese Preise ermittelt habe, so Rayburn, denn sowohl die Blu-ray- als auch die DVDs der Filme seien hochwertiger und wesentlich günstiger.
Der Analyst verglich die Onlinestrategie von Paramount mit den Versuchen der Musikindustrie, CDs zu höheren Preisen an den Mann zu bringen. „Statt sich ständig über Raubkopierer zu beschweren sollten die Firmen endlich aufwachen und den Kunden das bieten, was sie eigentlich wollen – gute digitale Inhalte zu fairen Preise“, so Dan Rayburn. [dm]
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