ARD und ZDF werden die Spiele der Handball-WM 2015 in Katar nicht in ihrem Programm übertragen. Grund hierfür ist die zu späte Rückmeldung des Rechteinhabers. Die Sender kritisieren mangelnde Gesprächsbereitschaft und die Nichteinhaltung gegebener Zusagen.
Wenn Mitte Januar die 24. Handball-Weltmeisterschaft in Katar ausgetragen wird, werden deutsche Fans die Spiele nicht im Programm von ARD und ZDF verfolgen können. Denn wie die beiden öffentlich-rechtlichen Sender am Dienstag mitteilten, verzichten ARD und ZDF 2015 auf eine Übertragung der Wettkämpfe in ihrem Programm. Als Grund für die Entscheidung gaben die Sender in einer gemeinsamen Erklärung an, dass der Rechteinhaber sich trotz fristgemäßer Abgabe eines Angebots durch ARD und ZDF erst am gestrigen Montag und damit viel zu spät zurückgemeldet habe.
„Da wir trotz wiederholter Aufforderungen erst gestern eine nicht akzeptable Antwort auf unser Angebot erhalten haben, müssen wir von einer großflächigen Übertragung der Handball-WM in unseren Programmen Abstand nehmen“, erklärte ARD-Sportkoordinator Axel Balkausky. Hinsichtlich der Organisation und Logistik sei zudem ein Zeitpunkt erreicht, „an dem nicht mehr gewährleistet ist, dass Live-Übertragungen aus Katar in der von ARD und ZDF gewohnten Qualität garantiert werden könnten“, fuhr er fort.
Auch ZDF-Sportchef Dieter Gruschwitz bedauerte die Entscheidung, die Handball-WM nicht zu übertragen und fügte in einem Seitenhieb hinzu, dass dies „aufgrund der mangelnden Gesprächsbereitschaft und der Nichteinhaltung bereits vor Monaten gegebener schriftlicher Zusagen seitens des Rechtegebers“ geschehe.
Man wolle Handball-Fans aber dennoch mit den wichtigen Informationen rund um das Turnier versorgen. Daher wollen die Sender nach Möglichkeit nachrichtlich in ihren aktuellen Sendungen über die WM berichten. Dass die Entscheidung Einfluss auf die zukünftige Platzierung der Sportart im Programm von ARD und ZDF haben, könnte, müssten Fans nicht befürchten. Wie Gruschwitz beteuerte, werde Handball auch weiter einen festen Programmplatz im öffentlich-rechtlichen Angebot haben. [fm]
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