Weil die drei öffentlich-rechtlichen Sender eine Dokumentation über steigenden Anti-Semitismus einbehalten, werden sie vom Zentralrat der Juden kritisiert. Arte hat mittlerweile reagiert.
Die vom WDR redaktionell geleitete Dokumentation „Auserwählt und ausgegrenzt – Der Hass auf Juden in Europa“ wurde von Arte formal abgelehnt, weil sie dem genehmigten Projekt nur teilweise entspreche. Beim Zentralrat der Juden stößt der Vorgang auf Unverständnis. Dort fordert man die Freigabe des Films.
Der Zentralrat erachtet die Dokumentation als äußerst relevant. Man bittet daher darum, die Entscheidung zu überdenken. Die Öffentlich-Rechtlichen hingegen berufen sich in einem offenen Brief des Arte-Programmdirektors Alain Le Diberder auf redaktionelle Gründe und weisen Formalismus- oder gar Zensurvorwürfe darin weit von sich.
Zentraler Punkt der ablehnenden Haltung sei demnach in erster Linie eine Verzögerung der Abgabe des Films um über ein Jahr und in der Zeit entstandene inhaltliche Abweichungen vom vorgesehenen Programmvorschlag. Man hätte einen Film erwartet, der tatsächlich mehr über den Antisemitismus in Europa berichtet, als über die Rolle europäischer Fördergelder im nahen Osten. Hierüber hat es bereits 2015 eine Reportage bei Arte gegeben.
[bey]
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