
Mainz – Wer die Zeche zahlt, der darf auch bestimmen. Dies gilt auch für den Fußball, der – zumindest was Anstoßzeiten anbelangt – immer fester in der Hand des Bezahlsenders Premiere ist.
Das berichtet die Allgemeine Mainzer Zeitung. Premiere bezahle viel Geld für die Übertragungsrechte und folgerichtig bestimme Premiere über die Zeiten, wann der Ball rolle. In den beiden Bundesligen habe sich der Sender mehr und mehr durchgesetzt. Ab der Saison 2009/10, wenn die Kirch-Tochter Sirius die Rechte besitzt, soll es zehn verschiedene Anstoßzeiten von Freitag bis Montag geben – egal, welcher Sender dann überträgt.
Und nun bekomme der Fan, der am Ende auf der Strecke bleibe, schon einmal einen Vorgeschmack. Premiere überträgt ab der jetzt startenden Runde erstmals auch den DFB-Pokal und wirbt damit, dass alle Spiele live zu sehen sein werden. Was auf den ersten Blick gut klinge, entpuppe sich jedoch schnell als trügerisch. Der Leidtragende sei nämlich derjenige, der zum einen nicht zu den rund vier Millionen Abonnenten des Senders gehöre, und der zum anderen im Stadion zu vernünftigen Zeiten Fußball sehen wolle, so die Zeitung.
Die 32 Spiele der ersten Runde, dabei auch ASV Bergedorf gegen MSV Duisburg und FC Heidenheim gegen VfL Wolfsburg, flimmern in voller Länge über die Bildschirme. Die Zeitung wehrt sich gegen die Zeiten. Die hält sie für gewöhnungsbedürftig. Acht Spiele werden um 20.30 Uhr angepfiffen. Fünf am Samstagabend um 19.30 Uhr. Das seien Zeiten, zu denen beispielsweise Kinder nicht mehr ins Stadion gehörten. „Doch wir werden uns daran gewöhnen müssen. Genauso wie an Zweitligaspiele sonntags um 12 Uhr. Der Geldgeber will es so, der Geldgeber wird es so bekommen.“[ar]
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