
In Österreich zeichnet sich das Ende eines kuriosen Frequenzstreits ab. Der Kultur- und Informationssender ORF 3 kann laut Medienberichten die Satellitenfrequenz des Reise- und Wetterkanals TW1 übernehmen. ORF Sport Plus muss die Zuschauer dagegen auf einer neuen Frequenz an sich binden.
Nach unbestätigten Berichten der österreichischen Tageszeitung „Der Standard“ (Dienstagsausgabe) habe sich die Frage im terrestrischen Bereich ebenfalls geklärt. Hier verläuft die Verteilung nach Darstellung des Blattes genau umgekehrt: Während ORF Sport Plus weiter über den bisher mit TW1 geteilten Kanal auf Sendung bleibe, werde ORF 3 eine neue Frequenz zugeteilt. Der ORF hat diese Angaben bislang weder dementiert noch bestätigt.
Die geplante Neuvergabe der Satellitenkapazitäten zu Lasten von ORF Sport Plus hatte in der Vergangenheit für reichlich Zündstoff in Österreich gesorgt. Der ORF hatte auf Kosten von jährlich rund einer Million Euro für die Anmietung zusätzlicher Bandbreite verwiesen. Ursprünglich hatte die Medienanstalt deshalb erklärt, keine weiteren Kapazitäten anzumieten und nur einen der beiden 24-Stunden-Sender via Satellit zu verbreiten (DIGITAL FERNSEHEN berichtete).
Der ORF-Programmrat forderte am gestrigen Montag, dass die Medienbehörde den Info- und Kultursender ORF 3 „weiteres Qualitätsangebot im Fernsehmarkt“ uneingeschränkt zulassen soll. Dabei betonte der Rat am Montag, dass die Behörde auch die größtmögliche Bewerbung des neuen Senders in den Programmen ORF eins und ORF 2 ermöglichen soll. Bisher hatte die Regulierungsbehörde den neuen Spartensender nur unter der Auflage genehmigt, dass für diesen in anderen ORF-Programmen nicht geworben werden dürfe. Sowohl der ORF als auch die Bundeswettbewerbsbehörde erhoben gegen diesen Beschluss Einspruch.
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