Zeitung: Investoren prüfen Verkauf von Pro Sieben Sat 1

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Das deutsche Privatsender-Imperium Pro Sieben Sat 1 könnte möglicherweise bereits 2011 den Besitzer wechseln. Die Finanzinvestoren KKR und Permira erwägen laut Medienberichten einen Verkauf.

Die Eigentümer der Senderkette hätten bereits konkrete Vorbereitungen getroffen, um sich Ende 2011 weitgehend aus dem Unternehmen zurückzuziehen, will die Tageszeitung „Die Welt“ (Dienstagsausgabe) aus Finanzkreisen erfahren haben. Neben einem Verkauf über die Börse komme auch die Weitergabe an einen Einzelinvestor in Frage, hieß es in dem Bericht. Sprecher von KKR und Permira wollten die Informationen auf Anfrage zunächst nicht kommentieren.

Pro Sieben Sat 1 hatte in den vergangenen Jahren mehrfach den Eigentümer gewechselt. Nach der Insolvenz des Medienunternehmers Leo Kirch war 2003 der amerikanische Medienzar Haim Saban als neuer Großaktionär eingestiegen. Nach seinem Rückzug hatten mehrere europäische Medienkonzerne Interesse an der Gruppe angemeldet. Mit KKR und Permira erhielten Ende 2006 für knapp drei Milliarden Euro aber klassische Finanzinvestoren den Zuschlag. Beide halten aktuell 88 Prozent der Stammaktien und 25 Prozent der Vorzugsaktien, was einer De-facto-Beteiligung von rund 60 Prozent entspricht.

Laut „Welt“ haben die derzeitigen Eigentümer von Pro Sieben Sat 1 bereits offiziell den Verkaufsprozess eingeleitet und Bankenkonsortien mit der Abwicklung beauftragt. Bis Mitte 2011 soll ein entsprechender Deal unter Dach und Fach sein. Nach der weitgehenden Sanierung des Privatsenderkonzerns und einem in den letzten zwei Jahren von unter einem auf 23 Euro gekletterten Aktienkurs sei der Zeitpunkt für den Ausstieg günstig, hieß es. Eine der geprüften Varianten sieht nach Informationen von „Welt Online“ vor, Vorzugs- und Stammaktien zu verschmelzen, um anschließend auch den Stammaktien-Anteil der Investoren über die Börse verkaufen zu können. Über diese Pläne müsste die Hauptversammlung von Pro Sieben Sat 1 im Mai 2011 entscheiden.

Eine Veräußerung an einen Einzelinvestor werde parallel und gleichberechtigt geprüft, zitierte die Zeitung „eine mit den Überlegungen vertraute Person“. Bereits 2005 hatte Axel Springer ein Übernahmeangebot für Pro Sieben Sat 1 abgegeben, musste nach einem Veto des Bundeskartellamts jedoch von einem Einstieg beim TV-Konzern Abstand nehmen.
 
Aktuell beschäftigt die in Deutschland führende Privatsender-Gruppe knapp 5 000 Mitarbeiter und ist in weiteren 13 Ländern vertreten. Insgesamt werden nach eigenen Angaben mehr als 78 Millionen Haushalte europaweit mit Fernsehangeboten bedient. Erst am Wochenende hatte Vorstandschef Thomas Ebeling angekündigt, Auslandsbeteiligungen insbesondere in Skandinavien auf den Prüfstand zu stellen (DIGITAL FERNSEHEN berichtete). [ar]

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14 Kommentare im Forum
  1. AW: Zeitung: Investoren prüfen Verkauf von Pro Sieben Sat 1 Das klingt wohl nach einer neuen Chance für die Sendergruppe. Dann warten wir mal das kommende Jahr ab und schauen was passieren wird bei P7S1.
  2. AW: Zeitung: Investoren prüfen Verkauf von Pro Sieben Sat 1 grade bei sat1 muss sich was tun. der sender ist so schlecht wie noch nie!
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