Aus dem Tauziehen um „Wetten, dass..?“-Moderator Thomas Gottschalk scheint die ARD als Sieger hervorgegangen zu sein. Ab nächstem Jahr soll er laut Medienberichten im Ersten ein seit längerem diskutiertes halbstündiges Format vor der „Tagesschau“ übernehmen.
Wie die „Süddeutsche Zeitung“ (Freitagsausgabe) aus Verhandlungskreisen erfahren haben will, habe sich Gottschalk für einen Wechsel zur ARD entschieden und damit das Angebot von „sechs oder mehr“ Primetime-Shows bei seinem bisherigen Arbeitgeber ausgeschlagen. Ab wann der 61-Jährige beim öffentlich-rechtlichen Konkurrenten auf Sendung gehen könnte, blieb zunächst unklar. Bis Mitte 2012 sei er vertraglich noch an das ZDF gebunden und gekündigt habe er auch noch nicht, hieß es vom Mainzer Lerchenberg.
Laut Angaben des Blattes würde die Vorsitzende der ARD Monika Piel derzeit den Wechsel organisieren und habe Gottschalk in internen Kreisen als „kostenneutral“ bezeichnet. Anscheinend erhoffe man sich mit dem bekannten Fernsehgesicht, in der Zeit zwischen 18.00 und 20.00 Uhr mehr Werbekunden anzulocken. Mit den zusätzlichen Einnahmen könnte man wiederum den gut bezahlten Entertainer finanzieren.
Gottschalk soll nach Wunsch der ARD-Verantwortlicheneinen journalistischen Tagesrückblick im Vorabendprogramm präsentieren. „Wir stellen uns vor, dass er vor der ‚Tagesschau‘ eine Sendung präsentieren wird mit Nachrichten vom Tage, die in der ‚Tagesschau‘ nicht zu sehen sind“, hatte Programmdirektor Volker Herres bereits Ende Juni bestätigt. Als Beispiele für das viermal wöchentlich geplante Format, das nach Wunsch des Ersten ab Oktober über den Sender gehen soll,nannte er die Auswüchse rund um Facebook-Partys.
Gottschalk selbst hatte bereits Mitte Juni vor Journalisten freimütig eingeräumt, er verhandele mit beidenöffentlich-rechtlichen Sendern gleichzeitig über seine beruflicheZukunft. „Es gibt ein großzügiges Angebot vom ZDF, und es gibt einAngebot von der ARD, das eine große Herausforderung darstellt, aber dasRisiko ist größer“, sagte der 61-Jährige bei der Pressekonferenz vorseiner letzten Sommerausgabe von „Wetten, dass..?“ aufMallorca (DIGITAL FERNSEHEN berichtete).
ZDF-Programmchef Thomas Bellut sucht derzeit einen Nachfolger für die Unterhaltungsshow „Wetten, dass..?“ und hat nach Information der „Bunten“ in Hape Kerkeling bereits einen Kandidaten gefunden. [rh]
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