Das ZDF will nicht nur vor, sondern auch hinter der Kamera mehr Frauen in Schlüsselpositionen bringen. Nur so könne man auch inhaltlich etwas verändern.
Das ZDF peilt einen gleichen Anteil von Männern und Frauen in den kreativen Bereichen an – von der Kamera bis zur Regie. „Wir machen das progressiv, wir versuchen also Jahr um Jahr, uns zu verbessern, immer einen Schritt voranzugehen“, sagte die stellvertretende Programmdirektorin Heike Hempel der Deutschen Presse-Agentur. Dabei gehe es vor allem darum, Frauen in Schlüsselpositionen zu bringen. „Wir müssen als öffentlich-rechtlicher Sender hier Vorreiter sein.“
Das Wichtigste sei, als Auftraggeber den Fokus darauf zu richten, wie die kreativen Teams, die das ZDF beauftrage, zusammengesetzt seien, sagte Hempel. „Es geht uns um Chancengleichheit und einen gleichberechtigen Zugang zum Markt.“ Unter anderem achte das ZDF auch darauf, dass Erziehungszeiten in die Lebensläufe aufgenommen werden und Betreuungsmöglichkeiten für Kinder an den Sets geschaffen werden. Außerdem soll in diesem Jahr ein Förderprogramm für Regisseurinnen starten.
In dem Prozess müsse die Frauenförderung hinter der Kamera mit dem inhaltlichen Aspekt vor der Kamera gedacht werden, sagte Hempel. „Dabei geht es nicht nur darum, wie viele Frauenfiguren wir erzählen, sondern wie wir Frauenfiguren erzählen.“ Eine von ARD, ZDF, RTL und ProSiebenSat.1 unterstützte Studie der Universität Rostock kam im vergangenen Jahr zu dem Schluss, dass Frauen im Fernsehen deutlich unterrepräsentiert sind, und dass sie meistens im Zusammenhang mit Beziehung und Partnerschaft gezeigt werden. [dpa]
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