ZDF-Team bei Pegida-Demo von Polizei behindert

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Nach einem Vorfall im Rahmen des Merkel-Besuchs in Dresden stellt sich Ministerpräsident Kretschmer vor die Beamten und kritisierte das TV-Team indirekt als unseriös. Das ZDF verlangt nun wie die Regierung eine Aufklärung.

ZDF-Chefredakteur Peter Frey hat Aufklärung über das Vorgehen der Polizei gegen Journalisten beim Dresden-Besuch von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) gefordert. Am Rand des Besuchs der Kanzlerin sei am vergangenen Mittwoch ein Kamerateam, das im Auftrag des ZDF unterwegs war, etwa eine Dreiviertelstunde lang von der Polizei festgehalten worden, erklärte Frey am Sonntag. Das Team sei vorher von einzelnen Pegida-Demonstranten verbal angegriffen worden.

„Es handelt sich um eine klare Einschränkung der freien Berichterstattung. Das Team hat sich korrekt verhalten. Das ZDF verlangt eine Aufklärung des Vorgangs“, erklärte Frey.

Nach Kritik am Vorgehen der Polizei gegen Journalisten am Rande des Dresden-Besuchs von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hatte Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) Aufklärung angekündigt. „Die Sache wird in aller Ruhe aufgearbeitet und dann werden wir sehen, woran wir sind“, sagte Kretschmer am Sonntag der Deutschen Presse-Agentur in Dresden. Seine Aufgabe als Ministerpräsident sei es auch, sich vor die Beamten zu stellen, „und das mache ich“.

Hintergrund ist, dass der Reporter, der im Auftrrag des ZDF drehte, das Video im Netz veröffentlichte. Der Clip zeigt, wie Beamte auf Verlangen von Teilnehmern einer Pegida-Demonstration gegen ein TV-Team vorgehen und dessen Arbeit behindern. Kretschmer hatte das Video auf Twitter mit dem Satz kommentiert: „Die einzigen Personen, die in diesem Video seriös auftreten, sind Polizisten.“

Der Tweet löste Empörung aus, die Reaktionen reichten von der Sorge um Pressefreiheit, Demokratie und Rechtsstaat bis zur Rücktrittsforderung. [dpa]

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474 Kommentare im Forum
  1. Bei Vorgängen wie diesem muss/kann man sich als Außenstehender der nicht dabei schon "Sorge um Pressefreiheit" machen, ...daher gehören Vorgänge wie dieser genauestens Untersucht und dabei wird ein vorhandenes Video des Vorfalls Sicherlich hilfreich sein.
  2. Es ist im Gesetz ausdrücklich erlaubt, wer dann absichtlich in Kamera läuft und schreit, er soll nicht gefilmt werden, hat ernste Probleme beim Rechtsverständnis.
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