Das ZDF muss sparen, das hat die Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs der Rundfunkanstalten (KEF) beschlossen. Deshalb werden Magazine aus dem Programm gestrichen. Im Gegensatz dazu werden Dokumentationen ausgebaut, wie ZDF-Chefredakteur Peter Frey ankündigt.
Da seine Vorgänger das ZDF stärker aufblähten als genehmigt, muss Chefredakteur Peter Frey jetzt einen radikalen Sparkurs fahren. Als erstes fielen dem die Magazine „ZDF Reporter“ und „ZDF Umwelt“ zum Opfer. Im Sommer folgt das 30 Jahre alte Format „ML Mona Lisa“. Stattdessen will Frey mehr Dokumentationen produzieren, wie er gegenüber der „Tageszeitung“ (Taz) erklärte.
„In Magazinen laufen häufig dieselben Themen, nur anders aufbereitet. Dokumentationen bieten mehr Chancen zu Originalität und Vertiefung. Außerdem bleiben sie länger frisch und können so immer wieder eingesetzt werden – im Hauptprogramm, auf ZDFinfo, 3sat und Phoenix. Dokus sind nachhaltiger als Magazine“, begründet Frey seine Entscheidungen.
Dabei setzt er auf den Constructive Journalism. Das bedeutet, Journalisten decken nicht nur Missstände auf, sie ermitteln außerdem, wie diese beseitigt werden können. Dem Gerücht, dass „Drehscheibe“ und „Hallo Deutschland“ zusammengelegt werden sollen, widerspricht er. Zwar arbeiten sie in Teilen zusammen und das wird ausgebaut, doch ihre Unterschiede seien zu groß, um sie zu vereinen.
Keine Gefahr bestehe für die Formate „Frontal 21“, „Auslandsjournal“ und „Wiso“. Sie werden laut Frey weiter im Hauptprogramm zu sehen sein. „Wir wollen mehr Exzellenz im Hauptprogramm ab 19 Uhr, wenn wir besonders viele Zuschauer haben. Damit wir für diese Sendungen unsere Kräfte bündeln und etwa auch investigativ arbeiten können, müssen wir auf anderes verzichten“, so der ZDF-Chefredakteur gegenüber der „Taz“.
Zuversichtlich ist Frey für die Zukunft des Senders und vor allem des Journalismus, denn in Zeiten in denen Fake News die Welt verunsichern, brauche es gut recherchierte, relevanten Nachrichten. Und mit dem Constructive-Format will das ZDF sich im deutschen Fernsehen wieder nach vorne bringen. [tk]
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