München – Wolfgang Wagner, Leiter des Geschäftsbereiches Informations- und Systemtechnologie beim ZDF, sieht die Einführung von HDTV als nächsten konsequenten Schritt zur Qualitätsverbesserung.
Neben anderen Experten diskutierte er am vergangenen Freitag auf dem BLM-Kongress mit dem Motto „Neues Fernsehen. Fernsehen der Zukunft?“ u.a., wie das Fernsehen in fünf Jahren aussieht, welche Rolle dann die heutigen Programmveranstalter, Netz- und Satellitenbetreiber spielen und sich IPTV entwickeln wird.
In seinen Ausführungen kündigte Wagner an, dass voraussichtlich die Olympischen Winterspiele in Vancouver im Februar 2010 für das ZDF den Start ins hochauflösende Fernsehzeitalter bedeuten werden. Ab 2009 soll mit ersten Testausstrahlungen begonnen werden. Die Ausstrahlung des Hauptprogramms des Zweiten Deutschen Fernsehens in HDTV wird zunächst via Satellit erfolgen, im Kabel wird das hochauflösende Fernsehen wohl erst nach Ende der analogen Ausstrahlung zu empfangen sein. Für mindestens zehn Jahre werde es einen Simulcast-Betrieb geben, also HDTV als auch das Standardfernsehen nebeneinander gesendet werden. Wagner kündigte weiterhin auch eine Verbreitung des ZDF-Programmes in HDTV via IPTV (Voraussetzung ist der Ausbau von VDSL) sowie DVB-T2 an.
Trotz hoher Herstellungskosten von HD-Produktionen im Vergleich zu Standard-TV-Produktionen sieht Wagner HDTV als Fernsehen der Zukunft. Es zeichne sich ein Preisverfall beim HD-Produktionsequipment ab, außerdem erkenne man sinkende Personalkosten dank steigender Erfahrung der Mitarbeiter. Um HDTV erfolgreich einzuführen, müssten aber erst noch folgende Prämissen erfüllt sein: die Verständigung auf einen gemeinsamen Standard, ein abgestimmtes Vorgehen der Marktteilnehmer und die Verdeutlichung des erkennbaren Mehrwerts für den Nutzer.
Das ZDF hat seit dem Jahr 2004 vereinzelt HDTV-Produktionen im Programm, z.B. Dokumentationen, Fernsehfilme, Kulturevents. [mg]
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