Im Oktober soll er starten, doch konkrete Inhalte für den Jugendkanal gaben die Öffentlich-Rechtlichen noch nicht bekannt. Nun kündigte das ZDF jedoch eine Programmoffensive für ZDFneo an, von der auch das bisher namenlose junge Angebot profitieren soll.
In der zunehmend digitalen Welt ist den öffentlich-rechtlichen Sendern der Draht zur Jugend immer stärker abhanden gekommen. Abhilfe soll dabei nun der im Oktober startende Jugendkanal schaffen, der die junge Generation dort abholen soll, wo sie sich aufhält, nämlich im Internet. Mit welchen Inhalten dies geschehen soll, dazu gibt es trotz des bevorstehenden Starts weiterhin nur spärliche Informationen. Spekulationen, dass die Fokussierung auf den Jugendkanal zu Einschneidungen im Programm der Spartenkanäle gehen könnte, tritt zumindest ZDF-Programmchef Norbert Himmler entgegen und kündigt im Gespräch mit der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ (FAZ) eine Programmoffensive für ZDFneo an.
Im Gegensatz zu ZDFkultur, dessen Aus Ende September vom Sender bestätigt wurde, soll ZDFneo weiterhin mit neuen, eigenproduzierten und auch eingekauften Serien versorgt werden, wovon auch der Jugendkanal profitieren soll, wie Himmler betont: „Wir kaufen gemeinsam internationale Serien an, die bei ZDFneo laufen und dann beim ‚jungen Angebot‘ ins Netz gestellt werden, als da wären: ‚Outcast‘, ‚Wayward Pines‘ und ‚Fargo‘.“
Ansonsten sollen sich die Inhalte jedoch nicht überschneiden, zumal sich ZDFneo an ein deutlich älteres Publikum richtet. Während beim digitalen Spartenkanal Dramaserien, Krimis und Sitcoms das Profil schärfen soll, konzentriert sich der Inhalt beim immer noch namenlosen Jugendkanal auf „Info-, Wissenschafts- und Comedyprogramme.“
Doch auch im Hauptprogramm des ZDF sind für die nahe Zukunft bereits weitere Produktionen geplant. So soll es neben neuen Staffeln der Pastewka-Serie „Morgen hör ich auf“, „Ku’damm 56“ und „Tannbach – Schicksal eines Dorfes“ auch eine neue Serie geben. „Berlin 74 – Same Sky“ soll eine Spionagegeschichte werden, der ein ähnliches Schicksal wie das bei RTL gefloppte „Deutschland 83“ erspart bleiben soll: „Auch wenn ich den Tag vor dem Abend lobe: Ich habe alle Folgen der Serie bereits gesehen und kann nur sagen: Das ist ein packendes Programm“, gibt sich Himmler gegenüber der „FAZ“ zuversichtlich. [buhl]
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