Der geplante Jugendkanal von ARD und ZDF könnte fern aller bisherigen Spekulationen auch komplett auserhalb des linearen Fernsehens stattfinden. ZDF-Programmchef Norbert Himmler zufolge sei ein Jugend-Angebot im Internet erfolgsversprechender, als ein neuer Digitalkanal.
Ein gemeinsamer Jugendkanal von ARD und ZDF steht schon seit geraumer Zeit zur Debatte. Am Mittwochabend hat ZDF-Programmchef Norbert Himmler seine Vorstellung des geplanten Angebots für junge Zuschauer verraten. „Ich würde nicht von ‚Kanal‘ reden“, sagte er in der ZDFinfo-Sendung „Log in“. Der Jugendkanal werde wahrscheinlich weniger bis gar nichts mehr mit linearem Fernsehen zu tun haben, „sondern in erster Linie so etwas wie die ZDF Mediathek sein“, erklärte er.
Dort sollen Channels mit verschiedenen Rubriken laufen, die für die Altersgruppe interessant sind. Als mögliche Beispiele führt Himmler Musik- oder Games-Channels an. „Das scheint mir erfolgsversprechender zu sein, als einen weiteren linearen Kanal wie ZDFneo oder ZDFinfo aufzubauen“, bekräftigte er seinen Vorschlag.
Dort sollen Channels mit verschiedenen Rubriken laufen, die für die Altersgruppe interessant sind. Als mögliche Beispiele führt Himmler Musik- oder Games-Channels an. „Das scheint mir erfolgsversprechender zu sein, als einen weiteren linearen Kanal wie ZDFneo oder ZDFinfo aufzubauen“, bekräftigte er seinen Vorschlag.
Dass der Jugendkanal kein herkömmliches TV-Programm sein könnte, ist Himmler zufolge weniger problematisch. „Ehrlich gesagt ist es mir egal, ob die Zuschauer unsere Sendungen im linearen, herkömmlichen Fernsehen oder in der Mediathek angucken – hauptsache, wir erreichen sie damit!“ Das ZDF habe nicht nur die insgesamt führende Mediathek, sondern sei mit ihr auch speziell bei den jungen Zuschauern zwischen 14 und 29 Jahren – der potentiellen Zielgruppe eines Jugendkanals – an erster Stelle.
Die Unterschied der Zuschauerzahlen von linearem ZDF-Programm und der ZDF-Mediathek sei zwar noch sehr hoch, aber Himmler ist sich sicher, dass die Online-Zuschauer immer mehr an Bedeutung gewinnen werden. Deshalb sei es wichtig, den Bereich Online nicht nur im Auge zu behalten. Schon jetzt müsse das ZDF sich auf einen größeren Stellenwert der Mediatheken als Anlaufstelle für das eigene Programm vorbereiten – „damit wir bereit sind, wenn es es hier in 5 Jahren anders aussieht.“ Auch gegen die in diesem Zusammenhang oft kritisierte 7-Tage-Regelung für die Medietheken sprach sich Himmler offen aus.
Die Unterschied der Zuschauerzahlen von linearem ZDF-Programm und der ZDF-Mediathek sei zwar noch sehr hoch, aber Himmler ist sich sicher, dass die Online-Zuschauer immer mehr an Bedeutung gewinnen werden. Deshalb sei es wichtig, den Bereich Online nicht nur im Auge zu behalten. Schon jetzt müsse das ZDF sich auf einen größeren Stellenwert der Mediatheken als Anlaufstelle für das eigene Programm vorbereiten – „damit wir bereit sind, wenn es es hier in 5 Jahren anders aussieht.“ Auch gegen die in diesem Zusammenhang oft kritisierte 7-Tage-Regelung für die Medietheken sprach sich Himmler offen aus.
Der ZDF-Programmchef bekräftigte im Rahmen der Sendung, die übrigens unter dem Thema „Fehlt dem ZDF der Mut?“ stattfand, zudem auch die Notwendigkeit eines passenden Konzepts für den Jugendkanal. Dabei brachte er die erforderlichen Schritte ganz einfach auf den Punkt. „Wir müssen uns anschauen: Was interessiert die Jugendlichen? Wo holen sie sich das her? Und wie können wir in dieser Hinsicht etwas in öffentlich-rechtlicher Qualität bieten?“ Diese grundlegenden Schritte sollen den Grundstein für die Planungen zum Jugendkanal bilden.
Die komplette Sendung von „Log in“ finden Sie hier in der ZDF Mediathek.
[hjv]
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