Der von der KEF verordnete Sparkurs zwingt die Mainzer Rundfunkanstalt dazu, auch in Sachen Personal den Gürtel enger zu schnallen. 400 Stellen will das ZDF abbauen. Zahlreiche ZDF-Mitarbeiter protestieren nun gegen diese Maßnahme.
Trotz der Kälte haben mehrere hundert ZDF-Mitarbeiter gegen die Sparzwänge des Senders demonstriert. Sie versammelten sich am Mittwoch vor dem ZDF-Hochhaus auf dem Mainzer Lerchenberg. Einige hielten weiße Würfel hoch, die die Zahl 400 darstellten – die Demonstration stand unter dem Motto „400 weniger sind zuviel“. Das ZDF hatte angekündigt, bis zu 400 Stellen abzubauen. Der öffentlich-rechtliche Sender muss sparen, denn die Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs der Rundfunkanstalten (KEF) fordert 75 Millionen Euro Einsparungen bis Ende 2016.
„400 Köpfe sind über 500 Einzelschicksale“, sagte der Vorsitzende der Gewerkschaft Verdi beim ZDF, Werner Ach, nach Verdi-Angaben. Mit der Aktion wolle die Gewerkschaft gemeinsam mit dem Deutschen Journalisten-Verband (DJV) darauf hinweisen, dass das Programm unter dem Stellenabbau leiden könne. Es sei keine Demonstration, die sich gegen ZDF-Intendant Thomas Bellut richte. Die DJV-Vorsitzende beim ZDF, Brigitte Weismann-Schmidt, wies laut Verdi darauf hin, dass die anderen Beschäftigten wegen des Stellenabbaus mehr arbeiten müssten.
Bellut hatte im Dezember mit Blick auf die Sparvorgaben von einem harten Prozess gesprochen. Zum 1. April dieses Jahres will er den bestehenden Einstellungsstopp schrittweise lockern, weil er schon Wirkung gezeigt habe – ebenso wie die Frühverrentung. Das ZDF arbeitet nun an schlankeren Strukturen. Geplant ist zum Beispiel, dass Redaktionen ihre Angebote kanalübergreifend produzieren. [dpa/fm]
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