Das ZDF will sich auf seine Nachrichtenkompetenz besinnen und sein Informationsprofil stärken. In der Nachrichtenberichterstattung besteht laut ZDF-Indendant Thomas Bellut der große Nutzen der TV-Sender und ihre große Chance im Internetzeitalter.
Der Kritik, die es für die Öffentlich-Rechtlichen nach der Absage des Länderspiels hagelte, hat sich das ZDF nun angenommen und will sich in Zukunft wieder stärker der Informationssparte zuwenden. „Wir müssen sehen, dass wir als beitragsfinanzierter Sender möglichst viele Zuschauer mit unseren Nachrichten erreichen“, erklärte ZDF-Intendant Thomas Bellut im Interview mit der Nachrichtenagentur dpa. „Wir werden deshalb unser Informationsprofil weiter schärfen, trotz aller Sparbemühungen.“
Der ZDF-Indendant kündigte die Ausweitung der Nachrichtensendungen im Programm der öffentlich-rechtlichen Sendenstalt an. So sind im kommenden Jahr am Wochenende mehr Informationssendungen geplant. Das ZDF will damit seine Kompetenz im Nachrichtenbereich unter Beweis stellen und künftig schneller auf aktuelle Ereignisse reagieren können. „Wir haben festgestellt, dass wir am Samstag nach den Anschlägen von Paris im Tagesprogramm nicht so reagieren konnten, wie das von uns erwartet wird“, macht Bellut deutlich. „Von uns wird erwartet, dass wir ständig kompetent da sind, um große Nachrichtensituationen abzubilden. Das ist ein Kompliment, aber eben auch eine Herausforderung.“
In der Nachrichtenberichterstattung sieht Bellut die große Chance für die TV-Sender, sich im Internetzeitalter gegenüber Streaming-Plattformen und weiteren Anbietern zu behaupten, und den großen Nutzer für die Zuschauer vor den Bildschirmen. „Es wird ja immer wieder das Ende des Fernsehens, auch der Fernsehnachrichten, vorhergesagt – die Realität sieht anders aus“, ist sich der Indentant der öffentlich-rechtlichen Sendeanstalt sicher. „Wir werden gebraucht.“
Nachdem Mitte November aufgrund einer Gefährdungslage das Fußball-Länderspiel zwischen der deutschen Nationalelf und den Niederlanden abgesagt worden war, waren ARD und ZDF hefrtig in die Kritik geraten. Beide öffentlich-rechtlichen Sender hatten zunächst an ihrem normalen Programmablauf festgehalten, statt die Zuschauer durch Sendersendungen über die aktuelle Lage des Geschens zu informieren, und weiterhin seichte Serien ausgestrahlt.
Insgesamt zeigt sich der ZDF-Indendant jedoch mit der Berichterstattung über die Ereignisse, die in diesem Jahr die Nachrichten geprägt haben, zufrieden und zieht eine positive Bilianz: „Die vielen Ereignisse in diesem Jahr von ‚Charlie Hebdo‘ über Germanwings, Ukraine, Griechenland bis zu den Anschlägen in Paris waren eine Herausforderung, die unsere Redaktionen sehr gut gemeistert haben.“[kw]
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