In der Debatte um die Zukunft der Öffentlich-Rechtlichen in Deutschland hat sich das ZDF zurückhaltend zur Forderung des WDR-Intendanten Tom Buhrow nach einer großen Neuordnung geäußert.
Er teile nicht die „pauschale Skepsis des ARD-Vorsitzenden in Bezug auf die Reformfähigkeit des öffentlich-rechtlichen Rundfunks“, sagte ZDF-Intendant Norbert Himmler am Mittwoch in Berlin.
„Wir sind offen und bereit für diese grundsätzliche Debatte und scheuen dabei auch keinen Vergleich der Systeme“, machte Himmler zugleich deutlich. „Als nationaler, zentral organisierter Sender ist das ZDF effizient aufgestellt und dabei lern- und veränderungsfähig.“ Der Sender habe in den letzten Jahren bewiesen, dass erfolgreiche Reformen möglich sind.
Himmler nahm die Medienpolitik in Schutz. Er nehme sie „als beweglicher wahr, als Tom Buhrow das tut“, so der ZDF-Intendant. „Die Initiative etwa, mit funk ein nonlineares Angebot für junge Leute zu beauftragen, ging von den Ländern aus. Der neue Medienstaatsvertrag eröffnet ZDF und der ARD viele Möglichkeiten für eine flexible, eigen-verantwortliche Entwicklung und stärkt überdies die Rolle der Gremien bei der Überprüfung von Programmqualität. Zur Qualität des öffentlich-rechtlichen Rundfunks insgesamt gehört bisher auch der publizistische Wettbewerb zwischen ZDF und ARD.“
Buhrow, der auch ARD-Vorsitzender ist, aber ausdrücklich nicht in dieser Funktion sprach, hatte sich am Mittwochabend in einer Rede für eine große Rundfunk-Reform und einen neuen Gesellschaftsvertrag für die Öffentlich-Rechtlichen ausgesprochen (DIGITAL FERNSEHEN berichtete). Dabei hatte er auch das Nebeneinander von ARD und ZDF ins Spiel gebracht.
„Die erste Frage – glaube ich -, die wir uns stellen müssen, ist: Will Deutschland im 21. Jahrhundert weiter parallel zwei bundesweite, lineare Fernsehsender? Wenn nicht: Was heißt das? Soll einer ganz verschwinden und der andere bleiben? Die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ (Donnerstagausgabe) publizierte die Rede.
Text: dpa/ Redaktion: JN
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- df-norbert-himmler: ZDF