Der digitale Informationskanal ZDFinfo hat sich nach seiner Neuausrichtung im vergangenen Jahr etabliert und den zweiten Platz hinter ZDFneo gesichert, ist sich ZDF-Intendant Thomas Bellut sicher.
Wie Bellut am Freitag vor dem ZDF-Fernsehrat in Berlin erklärte, folge ZDFinfo als „crossmedialer Digitalkanal für hintergründige Information“ dem gesellschaftlichen Trend der Interaktion und Kommunikation über das Internet. „ZDFinfo will mit der konsequenten Fortführung seines Konzepts das Ziel von zehn Prozent Zuwachs bei den jüngeren Zuschauern pro Jahr erreichen“, so Bellut.
Die Entwicklung junger, internetaffiner und moderner Kommunikationsform und der Verzicht auf Ereignisberichterstattung hätten den Sender klar umpositioniert. Der Marktanteil im Gesamtmarkt hat sich seit dem Sendestart vervierfacht und erreichte im April 2012 bei allen Zuschauern 0,4 Prozent sowie bei den 14- bis 49-Jährigen 0,5 Prozent. Mit jeweils 0,7 Prozent lag die Zuschauerakzeptanz im Digitalmarkt noch höher.
ZDFinfo hat Crossmedialität als Markenkern definiert und dafür diverse Sendungen entwickelt. In „heute plus“ stellt sich beispielsweise die „heute“-Redaktion den kritischen Nachfragen aus dem Netz. Der Politikvermittlung für ein jüngeres Publikum hat sich das Hauptstadtmagazin „Berlin PolitiX“ verschrieben. Mit der klaren Ausrichtung auf ein Thema, das vertiefend behandelt wird und nicht in erster Linie der Tagesaktualität entspringt, steht es beispielhaft für die klare Fokussierung von ZDFinfo auf hintergründige Information. Mit „WISOplus“ wird eine ZDF-Traditionsmarke neu interpretiert und auf jüngere Zuschauergruppen zugeschnitten.
Die interaktive Talkshow „log in“ hat dem Digitalsender ZDFinfo beachtliche Erfolge im Internet beschert. Bei dem von Wolf-Christian Ulrich moderierten Format können sich Zuschauer vor, während und nach der Sendung via Facebook und Twitter direkt an den Diskussionen im Studio beteiligen.
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