Der Intendant des ZDF, Markus Schächter, hat sich dafür ausgesprochen, für die Neuschreibung des Jugendmedienschutzes alle gesellschaftlichen Gruppen einzubeziehen. Das schließe Blogger, Netzaktivisten und Internet-Communities mit ein.
Schächter betonte am Mittwoch während der Fachtagung „Quo Vadis Jugendmedienschutz“ in Mainz, dass es falsch wäre, „einfach so zu tun, als ob die Novellierung des Staatsvertrags zum Jugendmedienschutz im vergangenen Jahr nicht gescheitert wäre“. Wie das ZDF weiter mitteilte, lehne es Schächter ab, im Jugendmedienschutz ohne gesetzliche Grundlagen Fakten zu schaffen. Die Zukunft des Jugendmedienschutzes könne nur in einem „breit aufgestellten Dialog“ gestaltet werden.
Um möglichst alle Positionen zu berücksichtigten, sollten allegesellschaftliche Gruppen an der Neuordnung beteiligt werden und damitauch Blogger, Netzaktivisten und Communities. Nur so könne einallgemeingültiger Konsens geschaffen werden.
Während der Tagung sprach sich Schächter dagegen aus, die Aufsichtsstrukturen im Bereich Jugendmedienschutz zu vereinheitlichen. Es gebe „viele gute und vor allem zwingende Gründe“, die gegen eine eine solche Maßnahme sprechen würden. „Medienpolitische Wunschvorstellungen können solche sachlichen Argumente nicht ersetzen“, sagte er. Die Tagung, die von ZDF, ARD und der evangelischen und katholischen Kirche veranstaltet wird, findet noch bis zum Donnerstag in Mainz statt. [rh]
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