Entgegen der Erwartungen ist immer noch keine Entscheidung um die Vergabe der Übertragungsrechte an der Champions League ab 2018 gefallen. Das ZDF ist weiterhin im Rennen und darf auf den Zuschlag hoffen.
Eigentlich sollte schon alles klar sein: Anfang April hatten die Interessenten an den Übertragungsrechten der Champions League ab 2018 ihre Angebote bei der UEFA abgegeben, neben den aktuellen Rechteinhabern Sky und ZDF hatten auch der Streamingdienst Dazn und wohl auch die Telekom, RTL und Eurosport ihr Interesse hinterlegt. Doch auch Ende des Monats ist eine Entscheidung noch nicht gefallen. Die Verzögerung lässt auch das ZDF und damit den Free-TV-Zuschauer hoffen.
Laut Sportinformationsdienst (SID) hat das Zweite sich bei seinem Angebot weit aus dem Fenster gelehnt und ist „an die Schmerzgrenze gegangen“, wie ZDF-Sportchef Thomas Fuhrmann erklärte. Ob dies allerdings ausreicht, um die finanzkräftige Konkurrenz auszustechen, wird sich erst zeigen müssen. Was auch Fuhrmann bewusst ist: „Der Sportrechtemarkt ändert sich dramatisch. Die Summen sind teilweise gewaltig – die Öffentlich-Rechtlichen müssen sich überlegen, was vertretbar ist“, so der Sportchef gegenüber dem SID.
Die größten Chancen, den bisherigen Status Quo zu brechen, werden dabei Dazn eingeräumt. Der Streamingdienst der Perform Group ist seit seinem Start im Sommer 2016 auf aggressiver Einkaufstour, die neu eingeführte All-pay-Variante, bei der sich ein Pay-TV-Anbieter alle 146 Spiele exklusiv sichern könnte, wäre allerdings auch für Dazn schwer zu stemmen, soll diese Paket doch mit 150 bis 200 Millionen Euro pro Saison zu Buche schlagen. [buhl]
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