Im Streit um die „Tagesschau“-App für Mobiltelefone und Tablet-PCs von Apple geht der medienpolitische Koordinator der unionsregierten Länder, Johannes Beermann, auf Distanz zur ARD.
„Dass die App im Wesentlichen textbasiert ist“, sei „durchaus problematisch“, äußerte der Leiter der sächsischen Staatskanzlei gegenüber dem Nachrichtenmagazin „Focus“ (Montagsausgabe). Kein Problem hätte er damit, wenn die Redaktion der öffentlich-rechtlichen Nachrichtensendung auf diesem Weg für Mobilgeräte optimiert geschnittene Filme verbreiten würde.
Beermann, der dem Fernsehrat des ZDF angehört, hielt sich in Bezug auf die vom Mainzer Sender geplante „heute“-Anwendung, die ebenfalls Smartphones und Tablets mit ständig aktualisierter Berichterstattung versorgen soll, zurück. „Man muss abwarten, wie diese App konkret aussehen wird“, sagte er dem „Focus“.Erst im Juni hatte der sächsische CDU-Politiker im Gespräch mit DIGITALFERNSEHEN.de von den öffentlich-rechtlichen Sendern mehr Augenmaß bei der Verwendung von Gebührengeldern verlangt.
Der scheidende ZDF-Intendant Markus Schächter hatte im April einen multimedialen Rundumschlag angekündigt. Mediatheken, Nachrichten und Sportinformationen sollen für zahlreiche mobile Endgeräte aufbereitet werden (DIGITAL FERNSEHEN berichtete). Gegen die „Tagesschau“-App führen derzeit acht bundesdeutsche Verlage Klage vor dem Kölner Landgericht. [ar]
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