Nach Intendant Thomas Bellut hat sich nun auch der Fernsehrat des ZDF gegen eine mögliche Zusammenlegung der Digitalkanäle ausgesprochen, wie sie die ARD vorgeschlagen hatte. Eine solche Fusion habe keine Perspektive und mache aus programmlicher, finanzieller und organisatorischer Sicht keinen Sinn.
Der Vorschlag der ARD, die derzeit sechs Digitalkanale auf insgesamt drei zu fusionieren, steht bereits seit einigen Wochen im Raum. Doch das ZDF wird nach wie vor nicht mit dieser Idee warm. Nachdem ZDF-Intendant Thomas Bellut eine mögliche Zusammenlegung bereits mehrfach zurückgewiesen hat, hat sich nun auch der Fernsehrat der Mainzer Rundfunkanstalt gegen diesen Plan gestellt. Das Gremium sieht in einer solchen Fusion keine Perspektive, so der Fernsehrat nach seiner Sitzung am Freitag.
„Eine Verschmelzung dieser Kanäle macht Strukturen komplizierter und bringt keine Effizienzgewinne“, erläuterte Bellut die Überlegungen des ZDF vor dem Fernsehrat. Für das ZDF würde eine Zusammenlegung von ZDFneo und ZDFinfo mit den drei ARD-Kanälen EinsFestival, EinsPlus und Tagesschau24 weder programmstrategisch, noch organisatorisch oder finanziell Sinn machen.
Vielmehr sei man Stolz darauf, mit ZDFneo und ZDFinfo zwei erfolgreiche Digitalkanäle geschaffen zu haben, die sich auf dem Markt etablieren konnten. ZDFkultur, der dritte Digitalsender des Zweiten, wird dagegen in Kürze von den TV-Bildschirmen verschwinden. Um die finanziellen Ausgaben der Rundfunkanstalt zu senken, hat sich das ZDF dazu entschlossen, den Kultursender einzustellen.
Zudem betonte das ZDF noch einmal, einem gemeinsamen Jugendkanal mit der ARD offen gegenüber zu stehen. Die momentane Situation sei aber geprägt von einem seit sechs Jahren stabilen Rundfunkbeitrag und hohen Einsparvorgaben der KEF im Personalbereich. „Darum können wir uns nur auf einer sicheren Grundlage am Projekt eines öffentlich-rechtlichen Jugendkanals beteiligen“, so Bellut. [fm]
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