Trotz der Tatsache, dass beim ZDF insgesamt 75 Millionen Euro eingespart werden müssen, sei man laut Chefredakteur Peter Frey aktuell so kreativ und erfolgreich wie schon lange nicht. Das Programm soll unter dem Sparzwang nicht leiden.
Das ZDF muss sparen. Weil das Rundfunkhaus in den vergangenen Jahren über seine Verhältnisse gewirtschaftet hat, muss das ZDF nun nach Forderungen der Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs der Rundfunkanstalten (KEF) insgesamt 75 Millionen Euro an verschiedenen Stellen einsparen. Das Programm soll darunter jedoch nicht leiden, wie Chefredakteur Peter Frey im Interview mit der „Taz“ versicherte.
„Das ZDF ist trotz dieser gewiss schwierigen Situation so innovativ und erfolgreich unterwegs wie lange nicht“, so der Chefradakteur auf die Frage, ob man sich aus Kostengründen fortan nur noch auf das reine Pflichtprogramm konzentrieren werde. „Trotz Sparen ist es uns gelungen, mit unserem Hauptprogramm Marktführer zu werden. Die Digitalkanäle florieren, ZDF Info etwa hat seine Marktanteile in zwei Jahren versechs- bis verachtfacht“, fasst Frey die Erfolgsbilanz der vergangenen Jahre zusammen.
Um in Zukunft zu sparen sollen Produktionen in bestimmten Genres an externe Unternehmen ausgelagert werden. In Frage würden dabei laut Frey vor allem Dokumentationen und Sportübertragungen kommen. Durch Auslagerungen bestimmter Produktionen könne man vor allem am Personal sparen. Nachrichten, Polittalk und Magazin sollen jedoch weiterhin intern realisiert werden.
Die Entscheidungen, wer im Einzelnen gehen muss, mache man sich dabei laut Frey nicht leicht. „Man neigt erst mal dazu, alle Kolleginnen und Kollegen weniger zu beschäftigen – nicht zuletzt aus Solidarität mit den eigenen Leuten“, so der Chefredakteur. Jedoch sei diese Variante kritisch, da Mitarbeiter, die seltener im Einsatz sind, den Kontakt zum Programm verlieren würden. Harte Schnitte seien daher im Endeffekt besser für den Sender. [ps]
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