Der Chefredakteur des ZDF, Peter Frey, setzt auf einen langen Atem gegen zunehmende Kritik an den öffentlich-rechtlichen Sendern.
„Wir dürfen uns von der schrillen Stimmungsmache einer Minderheit nicht so sehr treiben lassen. Die Meinungsforscher sagen es ja sehr deutlich: Die große Mehrheit schätzt und vertraut uns“, sagte Frey laut ZDF dem medienpolitischen Magazin „Promedia“. „Aber es gelingt einer kleinen Gruppe von Leuten, via Social Media und politisch verstärkt durch Rechtspopulisten das Klima insgesamt zu vergiften. Dagegen hilft nur standhalten, weiterhin eine gute Arbeit zu machen und um Vertrauen bei der Mehrheit zu werben.“
ARD und ZDF wird bei Studien die höchste Glaubwürdigkeit der Nachrichtenmedien bescheinigt. Eine Studie des Instituts Infratest dimap ergab für den WDR, dass 61 Prozent der über 18-Jährigen Deutschen großes oder sehr großes Vertrauen zum öffentlich-rechtlichen Rundfunk haben. Soziale Medien wie Facebook und Twitter kamen auf acht Prozent.
Der ZDF-Chefredakteur sagte mit Blick auf die Gefahr sogenannter Fake News: „Ich fürchte: Es haben sich Meinungsblasen gebildet, die kaum noch zu durchdringen sind. Aber wir müssen dennoch im Netz präsent sein, vor allem weil wir wissen, dass sich insbesondere unter 30-Jährige gerade dort mit News versorgen.“ Er nannte das ZDF-Format „heute+“ und Videos auf der Facebook-Seite von „ZDF heute“ „erfolgversprechende Ansätze“ und sagte, das ZDF wäre dort gern präsenter, müsse aber auch auf die Ressourcen schauen. [dpa]
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