ZDF-Chefredakteur: Raab fehlt Kompetenz fürs Kanzlerduell

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Harte Kritik für Stefan Raab: ZDF-Chefredakteur Peter Frey hält offenbar nichts von Raabs Teilnahme am kommenden Kanzlerduell und stellte dessen Kompetenz als Moderator in Frage. Es brauche keinen Unterhaltungsmoderator, der das Duell als Showbühne betrachtet.

Bereits die Ankündigung, ProSieben-Mann Stefan Raab werde in diesem Jahr für ProSiebenSat.1 als Moderator beim Kanzlerduell von Angela Merkel und Peer Steinbrück dabei sein, sorgte für reichlich Wirbel. Nun eröffnete auch ZDF-Chefredakteur Peter Frey das Feuer auf Raab: „Das Duell ist keine Showbühne
für die Mätzchen von Moderatoren“, so Frey in einem Interview mit dem „Kressreport“. Im dem Duell, das die herausragende Informationssendung des Wahljahres ist, sollten die Kandidaten und nicht die Moderatoren im Vordergrund stehen. „Nach der Sendung soll Deutschland nicht darüber diskutieren, ob Raab auch Politik kann, sondern wer die oder der bessere im Kanzleramt ist“, so Frey weiter.

Generell zweifelt der ZDF-Mann offenbar daran, dass Raab einen wirklichen Mehrwert für das TV-Duell liefern kann. Bei der Sendung erwarte er als Ergebnis eine solide, seriöse und von politischer Kompetenz geprägte Gesprächsführung. Etwas, was er Raab offenbar nicht zutraut, denn Frey Zweifel daran, dass der ProSieben-Moderator die nötige politische Kompetenz für eine solche Aufgabe besitzt.
 
Auch den Einwand, dass durch Raabs Teilnahme eventuell mehr junge Zuschauer zu gewinnen seien, lehnte Frey ab. Dafür brauche das Duell keinen Unterhaltungsmoderator, so der ZDF-Chefredakteur. „ARD und ZDF hatten 2009 bei den unter 50-Jährigen einen Marktanteil von 23,7 Prozent, Sat. 1 hatte
3,4 Prozent. Das wird nicht anders werden, wenn jetzt ProSieben
überträgt“, fuhr er fort und verwies darauf, dass das Ereignis nicht als Werbeplattform für Nischensender geeignet sei.
 
Beim letzten Kanzlerduell übernahm noch Sat.1-Nachrichtenchef Peter Limbourg die Aufgabe der Moderation, der nun allerdings als neuer Intendant zur Deutschen Welle wechselt. Während ARD und ZDF in diesem Jahr die beiden Talk-Show-Damen Anne Will und Maybrit Illner zur großen Debatte entsenden, wird von RTL wieder Nachrichten-Anchor Peter Kloeppel dabei sein. [fm]

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31 Kommentare im Forum
  1. AW: ZDF-Chefredakteur: Raab fehlt Kompetenz fürs Kanzlerduell Und ausgerechnet das ZDF sieht sich in der Lage, besser mit "politischer Kompetenz" aufzufallen? Und schickt dann Frau Illner, damit das ganze im abgenudelten Talkshow-Stil durchmoderiert werden soll? Das Kanzlerduell ist sicher keine Experimentierbude deutscher Fernsehunterhaltung, zumal sich Frau Merkel auch nur einmal in das Studio bemühen wird. Aber das ZDF hätte genügend Gelegenheit, mal den eigenen Stall aufzukehren, bevor man sich öffentlich Gedanken über die journalistischen Mehrwerte von Wettbewerbern machen sollte.
  2. AW: ZDF-Chefredakteur: Raab fehlt Kompetenz fürs Kanzlerduell Das ist jedenfalls auch nicht schlimmer als Raabs ADHS-mäßiges Herumgehampel und Gestammel.
  3. AW: ZDF-Chefredakteur: Raab fehlt Kompetenz fürs Kanzlerduell Na ja, Neutrale politische Berichterstattung und ZDF ist mindestens ebenso hampelig. Man muss sich nur daran erinnern, nach welcher Vorgeschichte Herr Dr. Frey in seine Funktion gekommen ist. Und wie nahtlos ein ZDF-Journalist plötzlich als Pressesprecher der Bundeskanzlerin auflaufen kann. Bei welchem Sender denn angerufen wird, weil der Eindruck besteht, man könne wirksam Einflussnahme auf Berichterstattung ausüben... Da macht das ZDF gelegentlich schon Eindruck, als wäre es eine gebührenfinanzierte Vorfeldorganisation der CDU. Soweit man als Gegenmaßnahme dann nicht die persönliche Geburtstagsfeier zum 60. vom damaligen Ministerpräsidenten Kurt Beck (SPD) zu sponsorn wünscht. *) Daher sollte Frey den Ball mal ganz flach halten. Politiknah ist nämlich was anderes als politisch kompetenter Journalismus. Über Raab können sich ggf. berechtigterweise gerne andere ihre Gedanken machen. _________ *) Was im Übrigen deutlich kostspieliger gewesen sein dürfte als der nickelige Übernachtungszuschuss im Hotel Bayrischer Hof München, der seinem damaligen Ministerpräsidenten-Kollegen Wulff heute strafrechtliches Unbill ins Haus tragen könnte...
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