Mit dem ersten deutschen Finale in der Geschichte der Champions League und den erreichten Zuschauerzahlen hat das ZDF mit dem Kauf der Rechte einen echten Glücksgriff gemacht. Aus strategischer Sicht sei sie sogar Gold wert, so Chefredakteur Peter Frey.
Das ZDF blickt auf eine äußerst erfolgreiche erste Champions-League-Saison zurück. Dabei steht der Kauf der teuren Rechte, die die Mainzer Rundfunkanstalt pro Spielzeit mehr als 50 Millionen Euro kosten sollen, durchaus in der Kritik. Von Gebührenverschwendung ist die Rede. Doch blickt man auf die Bilanz der letzten Saison, so hat sich die Ausgabe für das ZDF offenbar rentiert. Mit dem ersten deutschen Finale und bis zu 23,78 Millionen Zuschauern in der Spitze wurden die Erwartungen des Senders deutlich übertroffen. Auch die beiden Halbfinal-Partien kamen im Durchschnitt auf 8,20 Millionen Fans vor den Bildschirmen, wie das ZDF am Mittwoch bekannt gab.
Hinsichtlich der einzelnen Duelle zog die Rundfunkanstalt folgende Bilanz: Ein Spiel ohne deutsche Beteiligung kam im Schnitt auf 3,45 Millionen Zuschauer, eine Partie von Borussia Mönchengladbach sahen 4,10 Millionen Zuschauer, Schalke 04 ließen sich durchschnittlich 6,56 Millionen nicht entgehen während Borussia Dortmund auf 9,45 Millionen und Bayern München auf 9,89 Millionen Zuschauer im Schnitt kam.
Auch im Internet profitierte das ZDF von der starken Präsenz der deutschen Teams. Mit 1,18 Millionen Abrufen war der Live-Stream des Zweiten zum Finalspiel zehn Mal so oft gefragt, als im bisher angelaufenen Jahr. Die durchschnittliche Nutzung zwischen dem 1. Januar und 24. Mai betrug 0,12 Millionen Abrufe am Tag.
Das ZDF blickt daher zufrieden auf die erste Saison zurück. „Als strategische Investition ist die Champions League für uns Gold wert“, erklärte ZDF-Chefredakteur Peter Frey. Die Champions League ziehe auch neues Interesse für das „heute-journal“, das „Auslandsjournal“, „ZDFzoom“ oder „Markus Lanz“. „Diese CL-Saison hat auch im ZDF Maßstäbe gesetzt und damit gleichzeitig Erwartungen für die neue Spielzeit geweckt. Es ist nicht mehr viel Luft nach oben“, fügte Sportchef Dieter Grischwitz hinzu. [fm]
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