Bei der Vergabe der Bundesliga-Rechte, die im 2016 ansteht, will das ZDF nicht wie bei den Olympischen Spielen leer ausgehen. Mit 220 Millionen Euro pro Jahr will sich der öffentlich-rechtliche Sender am Bieter-Wettkampf beteiligen.
Wenn im kommenden Jahr die Vergabe der Fernsehübertragungsrechte der Bundesliga für die Spielzeiten ab 2017 neu vergeben werden, will auch das ZDF mitmischen und sich ein Stück vom Kuchen sichern. Dies bekundete nun der Intendant des Senders, Thomas Bellut, gegenüber der dpa. Allerdings hat sich die öffentlich-rechtliche Sendeanstalt ein festes Limit im zu erwartenden Bieterkampf gesetzt. „Unsere Obergrenze für Sportrechte liegt bei rund 220 Millionen Euro im Schnitt pro Jahr“, erklärte Bellut im Interview mit der Nachrichtenagentur.
Damit gibt sich das ZDF zumindestest deutlich bescheidener als die ARD: Laut Medienberichten will die ARD nach der Schlappe mit den Olympischen Spielen künftig deutlich mehr Geld in Sportrechte investieren. Für den Zeitraum von 2017 bis 2020 sollen in dem Finanzplan der öffentlich-rechtlichen Sendeanstalt 1,16 Milliarden Euro für entsprechende TV-Rechte einkalkuliert sein.
Gegenüber der dpa erklärte Bellut, dass das ZDF an den Rechten für das „Aktuelle Sportstudio“ festhalten wolle und sich im Wettbieten um die Bundesliga, das 2016 ansteht, die entsprechenden Rechte für den Samstagabend sichern will. Aber auch an anderen TV-Rechten im Profi-Fußball zeigt das ZDF Interesse. „Interessant werden die Ausschreibungen für Qualifikations- und Freundschaftsspiele der Nationalmannschaft sowie für die Champions League“, so der ZDF-Intendant. Allerdings weist Bellut darauf hin, dass die Investionen in die Sportrechte nur nach reiflicher Überlegung getätigt werden: „Wir überlegen sehr genau, wo wir investieren.“
Die anstehenden Vergabe der Sportrechte im kommenden Jahr verspricht große Spannung. Neben den üblichen Verdächtigen könnte sich mit dem Streaming-Dienst Amazon ein weiterer großer Player in den Wettkamf um die Sportrechte einbringen, der Online-Dienst schloss das Streamen von Fußball-Ereignissen in Zukunft nicht aus. ARD und ZDF hatten erst in diesem Jahr den Verlust der Olympischen Spiele zu verkraften. Discovery hatte den öffentlich-rechtlichen Sendern die Austrahlungsrechte weggeschnappt, inzwischen hoffen die Öffentlich-Rechtlichen noch auf eine Sublizenzierung.
Bei der im neuen Jahr anstehenden Vergabe der Fußball-Rechte vermutet Bellut die größte Konkurrenz derweil im privaten Lager. „Das Interesse bei den Privatsendern ist nach meinem Eindruck wieder deutlich gewachsen“, sagte der ZDF-Intendant. „Der Spitzensport ist und bleibt eine Konstante, auch wenn der Korruptionsverdacht, der vor allem auf der FIFA lastet, die Akzeptanz nach meiner Auffassung schon beschädigt.“[kw]
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