Italiens Staatsoberhaupt Silvio Berlusconi muss sich wieder einmal vor der Justiz verantworten. Er soll Steuergelder genutzt haben, um die Schauspielerin Michelle Bonev auf das Filmfestival Venedig zu holen. Vorher habe er darauf bestanden, dass sie „irgendeinen Preis“ erhält.
Auf dem diesjährigen Filmfestival in Venedig überreichte Italiens Ministerpräsident Silvio Berlusconi der bulgarischen Schauspielerin Michelle Bonev einen Sonderpreis für ihre „Leistungen für die Frauenbewegung“. Der Ausflug nach Italien habe rund 400 000 Euro gekostet, wie Medien am Montag berichteten. Die italienische Staatsanwaltschaft werfe Berlusconi nun vor, die Reise mit Steuergeldern finanziert zu haben. Am vergangenen Freitag (3. Dezember) sei ein Verfahren gegen den 74-Jährigen Politiker und Unternehmer eröffnet worden, hieß es.
Michelle Bonev und Silvio Berlusconi seien bereits seit vielen Jahren befreundet, hieß es weiter. Medienberichten zufolge habe Berlusconi die Organisatoren des Filmfestivals gedrängt, Bonev auf die Veranstaltung zu holen. Er habe gesagt, man solle der Schauspielerin „irgendeinen“ Preis geben, damit sie kommen könne. Die italienische Regierung bestreite derweil die Vorwürfe. Kulturminister Sandro Bondi habe gesagt, dass „kein einziger Cent“ an die Bulgarin überwiesen worden sei. [dm]
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