Der Sänger der US-amerikanischen Rockgruppe „R.E.M.“, Michael Stipe, hat sich kritisch zur Rolle des Musiksenders MTV in der heutigen Medienlandschaft geäußert. Für einen Großteil der Künstler sei der Sender nicht mehr relevant.
In den 80er und 90er Jahren habe MTV eine „künstlerische Revolution“ verursacht, sagte Stipe am Wochenende dem Branchendienst „Hollywood Reporter“. Indem Musikvideos weltweilt gezeigt wurden, hätten Bands die Möglichkeit bekommen, sich einem internationalen Publikum zu präsentieren. Mittlerweile funktioniere MTV als künstlerische Plattform allerdings nur noch für „Musiker wie Lady Gaga, Rihanna oder Kanye West“.
Für andere Künstler, „die sich keine 2-Millionen-Dollar-Videos leisten können“, sei mittlerweile Youtube eine ideale Möglichkeit, Kunst zu kreieren und zu präsentieren, so der „R.E.M.“-Frontman. Dass das Online-Portal für „einen Großteil der Musiker“ den Platz des herkömmlichen Musikfernsehens eingenommen habe, sei „gut und schlecht“, so Stipe. Man könne nun interessante Kunst schaffen und dabei die wirklich interessierten Menschen erreichen. [dm]
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