Wulff und Concordia-Unglück dominieren TV-Nachrichten im Januar

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Die Affäre um den Bundespräsidenten Christian Wulff sowie die Havarie des Kreuzfahrtschiffs „Costa Concordia“ waren im Januar 2012 die absoluten Topthemen der wichtigsten Nachrichtensendungen im deutschen Fernsehen. Über beide Themen wurde fast doppelt so viel berichtet wie über die Eurokrise.

Das geht aus der am Mittwoch veröffentlichten „Infomonitor“-Studie des Kölner Instituts für empirische Medienforschung (IFEM) hevor. Demnach berichteten die Hauptnachrichtensendungen von ARD, ZDF, RTL und Sat.1 mit 177 Minuten fast drei Stunden lang nur über die Affäre Wulff. Die Havarie des Kreuzfahrtschiffs „Costa Concordia“ folgt mit 162 Minuten knapp dahinter .
 
Bereits abgeschlagen auf dem dritten Rang platzierte sich das Thema Eurokrise mit einem Anteil von 85 Sendeminuten. Damit erhielt sie allerdings mehr als doppelt soviel Nachrichtenzeit zugestanden wie die Vorwahlen der Republikaner in den USA mit 40 Minuten. Weitere Hauptthemen des Monats waren die rechtsextremistische Mordserie sowie die anhaltenden Kämpfe in Syrien mit jeweils 39 Minuten.
 
Während bei den Nachrichtensendungen der öffentlich-rechtlichen Kanäle, „Tagesschau“ und „heute“, die Ereignisse um Bundespräsident Christian Wulff das wichtigste Thema waren und die „Costa Concordia“ dahinter lag, war es bei“RTL aktuell“ und den „Sat.1 Nachrichten“ genau umgekehrt. Außerdem war derAtomstreit mit dem Iran bei „Tagesschau“ und „heute“ auf demsiebten Rang prominent platziert, während das Thema bei RTL und Sat.1 überhaupt nicht in den Top 10 auftrauchte. Das Schneechaos in den Alpen war dagegen lediglich für „RTL aktuell“ und die „Sat.1 Nachrichten“ ein vermeintliches Topthema.

Der inzwischen zurückgetretene Bundespräsident Wulff führte, der prominenten Themenplatzierung entsprechend, im Januar auch dieListe der 20 am häufigsten in den Fernsehnachrichten präsentendeutschen Politiker an. Mit insgesamt 159 Auftritten verdrängte er sogar Bundeskanzlerin Angela Merkel mit 130 Auftritten vom ersten Platz. Politiker derCDU waren insgesamt 505-mal in denFernsehnachrichten präsent und damit weit häufiger vertreten als die SPD, die es auf lediglich 204 Nennungen brachte.
 
Insgesamt lag der Anteil politischer Themen in den Fernsehnachrichten imJanuar höher als im Vormonat. Die „Tagesschau“ erreichte eine Quote von 60 Prozent. Der Politikanteil bei „Tagesthemen“ und „heute-journal“ lag jeweils über 50Prozent. Bei den“Sat.1 Nachrichten“ hingegen betrug er 28 Prozent, „RTL aktuell“ verzeichnete mit 22 Prozent den geringsten Polit-Anteil. [sv]

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