Die weltweite Fußballbegeisterung ist in den letzten Jahren offensichtlich noch größer geworden als bisher. Die TV-Übertragungen der letzten Fußball-WM in Südafrika haben laut den neuesten Zahlen rund 30 Prozent mehr Zuschauer am Fernsehen verfolgt als die Weltmeisterschaft 2006.
Wie die internationale Initiativ-Studie „ViewerTrack“ am Freitag mitteilte, ist das Interesse an weltweiten Sportevents in den letzten vier Jahren außerordentlich stark gestiegen ist. Vor allem die Fußball-WM 2010 war ein Ereignis, das sich hinsichtlich seines Reichweitenwachstums am stärksten von anderen Sportevents abgehoben hat. Zum Finalspiel schalteten laut der Studie weltweit rund 30 Prozent mehr Haushalte die TV-Geräte ein als im Vergleich zu 2006. Rund 329 Millionen Menschen schauten sich das Finalspiel Spanien -Niederlande 2010 im TV an, 2006 waren es 254 Millionen Zuschauer gewesen.
Die internationale Initiative-Studie „ViewerTrack“ analysiert als einzige Studie die TV-Reichweiten der 55 wichtigsten Märkte weltweit. Diese Märkte decken insgesamt über 90 Prozent des weltweiten Sozialprodukts und der Werbespendings ab. Mit „ViewerTrack“ untersucht Initiative regelmäßig die Sehbeteiligung bei führenden internationalen Sportereignissen.
Die Analyse der WM 2010 zeigte außerdem, dass die WM immer globaler wird. Somit erscheint die Entscheidung der FIFA, die WM nach Afrika zu bringen im Nachhinein als voller Erfolg. Vor vier Jahren konzentrierte sich das Interesse noch auf die europäischen und südamerikanischen TV-Märkte. Spätestens seit der WM 2010 zeigt sich auch bei den aufstrebenden Fußballnationen großes Interesse. So erwies sich erstmals China als der Markt mit der höchsten Sehbeteiligung: 15,7 Millionen Chinesen verfolgten im Durchschnitt die WM-Spiele. Dies ist ein beachtlicher Wert, vor allem in Anbetracht der Zeitverschiebung zwischen China und Südafrika. Auch in den USA konnten die Reichweiten gesteigert werden: Inzwischen sind die USA zum siebtgrößten WM-Markt aufgestiegen.
Laut der Studie erreicht die Fußball-WM zunehmend einkommensstarke Zielgruppen: Vor allem in den Schwellenländern, aber auch in den klassischen Industrienationen ist Fußball längst kein Sport mehr für die Massenzielgruppen. In vielen Ländern zeigt sich, dass die Fußball-WM mittlerweile in erheblichem Maße einkommensstärkere Zielgruppen anzieht als beispielsweise die Formel 1.
Das bleibt nicht ohne Auswirkungen für die Werbeindustrie. Volker Helm, CEO von Initiative sagte zu den aktuellen Zahlen: „Die FIFA WM vereint die Zuschauer der wichtigsten Werbemärkte und zeigt, dass führende globale Sportereignisse als effiziente Werbeplattform für die breite, internationale und durchsetzungsstarke Zielgruppenansprache immer wichtiger werden. Dies wird besonders vor dem Hintergrund des immer fragmentierter werdenden Werbemarktes deutlich.“ [mw]
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